Neujahrswünschen
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jährlich
Festausübung
erloschen
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Beschreibung
In Budaörs, einem Nachbarort von Budapest, wurden die gegenseitigen Glückwünsche zum Neuen Jahr in einem mehrgliedrigen Brauch ausgestaltet. So ausgeübt bis zum Zweiten Weltkrieg, sah er bei Erwachsenen und Kindern unterschiedlich aus. Michael Ritter beschreibt: "Wenn um Mitternacht die Böllerschüsse vom Steinberg das neue Jahr verkündeten, vom Kirchturm die Glocken das neue Jahr begrüßten, konnte man Gestalten beobachten, die bald in diesem, bald in jenen Hof hineinhuschten und nach kurzer Zeit wieder herauskamen. Dies waren Burschen oder junge Männer, die der Geliebten, der jungen Ehefrau, den Eltern, Großeltern oder anderen nahen Verwandten zum Neujahr ihre Glückwünsche darbrachten. Sie klopften an das Schlafzimmerfenster der Betreffenden, bis sich jemand durch leises Rufen bemerkbar machte, worauf dieser dann sein Sprüchlein durch das Fenster rief oder einfach nur sagte: "Ich wünsche ein gutes und glückliches Jahr!" Seinen Namen brauchte ein solcher Wünscher nicht zu nennen, da die nächsten Verwandten stets an der Stimme erkannt wurden. Manchmal taten sich zwei oder drei junge Leute zusammen und trugen ihre Wünsche zum Neuen Jahr gemeinsam vor, oft in Form eines Gedichtes, manchmal sangen sie auch ein Neujahrslied und begleiteten sich auf dem Akkordeon. Die als erste vorgetragenen Wünsche galten als besonders zugkräftig, deshalb war auch jeder bemüht, diese so früh wie möglich vorzutragen. Dieses Bemühen lohnte sich meist, denn je früher Neujahrslieder vorgetragen wurden, um so üppiger wurden sie honoriert."
Die Kinder gingen schon am Vormittag möglichst zu allen Verwandten "anwünschen": Wo immer sie ihre kurzen oder mehrstrophige Sprüchlein vortrugen, erhielten sie kleine Geschenke, Geld oder etwas Süßigkeiten. Es gab noch eine besondere Regel: Mädchen durften nur bis 10 Uhr "wünschen gehen" Danach zogen die Buben von Haus zu Haus.
Referenzen
Michael Ritter: Ein Jahr in Budaörs. Egy naptári év szokásai Budaörsön, Budaörs 1996, S. 9-13.