Oktoberfest

München

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Geografie

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Ort

München

Kreis

München

Region

Bayern

Staat

Deutschland - Germany

Beschreibung


Das Münchner "Oktoberfest" gilt als das größte Volksfest der Welt: An die sechs Millionen Besucher treffen hier nach Angaben der Veranstalter ein. 2003 waren es 6,3 Millionen. Die höchste bislang errechnete Besucherzahl lag bei mehr als 7 Millionen im Jahr 1985. Das Fest startet in der zweiten Septemberhälfte, dauert 16 Tage und ist ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor für die Stadt, da während dieser Zeit in München rund 955 Millionen Euro für Verzehr und Übernachtungen umgesetzt werden (Angabe ebenfalls zum Jahr 2003.<br<
Ablauf:
Zu den wichtigsten rituellen Elementen des Ablaufs gehören der Einzug der Festwirte und der Bieranstich. Der geordnete Einzug der Festwirte immer am ersten Fest-Samstag um 10:45 Uhr, angeführt von der Symbolfigur des "Münchner Kindls" und begleitet von Musikkapellen, bildet gewissermaßen den eigentlichen Auftakt und die Inbesitznahme des Geländes durch die Wirte, die Brauereien, die Kellnerinnen, die aus prunkvollen Kutschen und Prachtgespannen winken, und durch die Schausteller, insgesamt etwa 1000 Personen. Bei den dabei mitgeführten, girlandengeschmückten Bierfässern handelt es sich übrigens um Zier-Attrappen ohne flüssigen Inhalt, allein geeignet für das Bild, das die traditionshaltigen Holzapplikate braucht. Der Anstich des ersten Fasses durch zwei oder drei Schläge des Holzklöppels immer um 12 Uhr mit dem "O'zapft is'"-Ausspruch des Oberbürgermeisters ist eine der wichtigsten Gelegenheiten für das Stadtoberhaupt, um die Stadt und sich selbst weltweit zu repräsentieren (oder ein wenig zu blamieren, wenn der Anstich nicht gelingt...). Zwölf Böllerschüsse kündigen dann den Start des Ausschanks an. Im Jahr 2003 erfolgte danach ein Konsumfluss von insgesamt rund 61000 Hektolitern Bier. Ein prägendes Element der hier kennzeichnenden Folklore ist der am folgenden Sonntag ab 10 Uhr zwei Stunden andauernde große Trachtenumzug von der Innenstadt zur Theresienwiese - mit vielfältigen, nicht nur aus Bayern kommenden Trachten und Volkstanzvorführungen, Spielmanns- und Fanfarengruppen sowie Abordnungen der alpenländischen Gebirgsschützenvereine.

Geschichte:
Die Geschichte des Oktoberfestes beginnt mit der Vermählung des bayerischen Thronfolgers Ludwig (des späteren Königs Ludwig I.) und der Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen am 12. Oktober 1810. Bei dieser Hochzeitsfeier auf einer Grünfläche vor der Stadt (der heutigen, nach der Braut benannten "Theresienwiese") war seinerzeit die ganze Bevölkerung zu Musik und Tanz eingeladen. Speisen und Getränke wurden ebenso von der Königsfamilie ausgegeben: dem gehobenen Bürgertum in vier großen Gasthäusern, den unteren Schichten am Marienplatz, Promenadenplatz und in der "Neuhauser Gasse". Die damals ausgeschenkten 232 Hektoliter Bier bilden gewissermaßen den Ur-Sud für jene gewaltigen Mengen, die gegenwärtig umgesetzt werden und die das Oktoberfest zu dem Bierfest schlechthin der Welt machten, das bis nach Übersee auch Nachahmer gefunden hat. Die Ornamentierung der Häuser mit Lichtern und Fackeln am 13. Oktober 1810 ("Illuminations-Feier") beim abendlichen Zug der Königsfamilie durch die Stadt gilt als weiteres Charakteristikum des ersten Oktoberfestes. Wichtig war zudem die Ausrichtung eines Preis-Schießens durch die Münchner Schützengesellschaft am ersten Tag (12. Oktober 1810) und eines Pferderennens am letzten Tag der Hochzeit (17. Oktober 1810), dem ein Festzug des Veranstalters, der Nationalgarde aus der Stadt zur Wiese vorausging. Zur Feier und zur Ehre des Fortbestandes der Dynastie, der damaligen Verkörperung des Staates, erfolgten also

1) eine Schau der Besten zur Verteidigung dieses Staates (Gewehrschützen) und
2) eine Schau der Besten aus der landwirtschaftlichen Grundlage (Pferdezucht).

Eine Auswahl und Darreichung von "Erträgen und Früchten des Landes", wie sie in der ersten Festbeschreibung erwähnt wird, durch Kinder in Trachtengewändern vor dem Brautpaar, korrespondierte damit. Die Volksversammlung auf der Wiese vor der Stadt war damit zugleich auch als Zeugenschaft und somit als Gültigkeitsformalie ein Teil des Rechtsaktes der Eheschließung. Als zum nächsten Jahr, zum 13. Oktober 1811, von der Bürgerschaft beschlossen wurde, das Fest zu wiederholen, wurde es zur Tradition. Hier war nun, ohne Hochzeit, das Pferderennen die Hauptattraktion, die bis 1913 auf der Festwiese stattgefunden hat. Erst nach 1938 hat es sich als Veranstaltung verselbstständigt und findet seither auf einer eigenen Münchner Trabrennbahn seinen Platz. Wesentlicher Teil der Fortsetzung des Festes war aber auch seit 1811 eine vergrößerte Landwirtschaftsschau, bei der die unter den Nutztieren anerkanntesten Zuchterfolge vom König selbst prämiert wurden. Seit 1815 trat zudem ein aufwändigeres Unterhaltungsangebot in den Vordergrund - mit Karussell, Schaukeln, Kegelbahnen, Spielgeräten. Seit 1835, im Zeitalter der Hellenenbegeisterung des Königshauses, wurden auch Wettkämpfe in Kraftsportarten (Ringen, Speerwerfen, Steinschleudern) eingeführt. Sie blieben - bis zum Beginn der modernen Olympischen Spiele 1896 - eine der wichtigsten menschlichen Sport- und Kraftpräsentationen. 1898 trat dann eines der bis heute am stärksten prägenden Phänome auf den Fest-Plan: die Bierhalle mit Blaskapellen und ihrer "Stimmungsmusik". Sie gibt den wesentlichen Impuls zum gemeinsamen Mitsingen, zum Gelage. Die Zahl der Bierhallen ("Festzelte") wurde bis 1930 auf sechs entlang der bis heute bestehenden Hauptachse festgesetzt. Gegenwärtig existieren 14 Bierhallen (mit ca. 100000 Sitzplätzen). Das Ritual des "Einzugs der Festwirte" bestand allerdings bereits seit 1887. Den mit Böllerschüssen abgeschlossenen Fassanstich des Oberbürgermeisters hat erst 1950 der berühmt gewordene Oberbürgermeister Thomas Wimmer eingeführt. In seiner Amtszeit entstand auch das München-Attribut der "Weltstadt mit Herz". Das Oktoberfest gilt heute als eines der drei wichtigsten Wahrzeichen der bayerischen Landeshauptstadt (neben den Bayerischen Motoren-Werken und dem Fußballclub Bayern München).