Osterzeremonien am Heiligen Grab
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jährlich
Festausübung
erloschen
Allg. Festbeschreibung
Geografie
Ort
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Beschreibung
Im Rahmen des Osterfestkreises beteten katholische Gläubige in Budaörs (nahe Budapest) in der Kirche das Heilige Grab an. Michael Ritter beschreibt, wie der Brauch bis zum zweiten Weltkrieg ausgeübt wurde:
"Vom Karfreitag (dessen Liturgie am Vormittag um 9 Uhr begann) bis zum Zeitpunkt der Auferstehungszeremonie war Anbetung am Heiligen Grab, welches in einer Nische der Kirche untergebracht war. Hier knieten Frauen und Mädchen auf dem blanken Steinboden, vertieft ins Gebet. In diesem engen Raum brannten viele Kerzen. Männer beteiligten sich seltener an der Anbetung. Nur die "Schützen" hielten abwechselnd zu je zwei Mann vor dem Grab wache. Die Burschen, die sich hier beteiligten (es waren 12 Burschen und ein "Vorschütz", ein Kommandant) [...] fanden sich jedes Jahr erneut aus einer Kameradschaft oder aus den Rekruten zusammen. [...] Als traditionelle Tracht trugen sie eine enge Stiefelhose mit den passenden engen Stiefeln, dazu einen "Janker" (Jacke) mit einem schmalen Samtkragen. [...] Alt waren auch ihre Gewehre, mit denen sie bei bestimmten Gelegenheiten Salut schossen. Einer von ihnen trug statt Gewehrs einen Säbel als Zeichen des Kommandanten. Ihr schönster Zierrat war ihr Hut, an dessen Rückseite ein mit viel Sorgfalt, Mühe und Kosten angefertigter "Buschen" angebracht war. Ein "Buschen" (eine Busche) war ein aus vielen bunten Wachsperlen und Wachsblumen angefertigter Strauß, besteckt mit Zweigen von Lebensbaum (Thuja). Während der Wache am Grab enthielt dieser Buschen noch zwei breite Schleifen in blauer Farbe, die etwa 50 cm lang über den Rücken des Trägers herabhingen. Die Schützen begleiteten auch die Auferstehungsprozession, tauschten jedoch ihre blauen Schleifen gegen rote aus, die als Zeichen der Freude galt. "
Referenzen
Michael Ritter: Ein Jahr in Budaörs. Egy naptári év szokásai Budaörsön, Budaörs 1996, S. 23-24.