Palmbüschel

Elzach

Emmendingen

Baden-Württemberg

Deutschland - Germany

Dieses Jahr

24.03.2024 (6 Fastensonntag = Palmsonntag)

Nächstes Jahr

13.04.2025 (6 Fastensonntag = Palmsonntag)

Turnus

jährlich

Festausübung

N
aktuell

Allg. Festbeschreibung

Geografie

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Ort

Elzach

Kreis

Emmendingen

Region

Baden-Württemberg

Staat

Deutschland - Germany

Beschreibung

Seit vielen Jahrzehnten sind in Elzach die mit einer Weide zusammengebundenen Palmbüschel üblich. Sie werden aus Sevebaum, Buchs, Stechpalmen und Wachholderzweigen hergestellt. Auch zu einer Peitsche zusammengeflochtene Haselschosse mit Seve- und Buchszweigen an der Spitze, werden angefertigt.
Die Palmbüschel kommen zuerst ins Freie an einen Baum bis drei Gewitter darüber hinweggezogen sind. Erst dann werden sie ins Haus geholt. Einige Zweige werden hinter das Kreuz im Herrgottswinkel gesteckt. Die geweihten Palmen sollen das Haus vor Blitzschlag bewahren und dem Schutz der Tiere dienen.

[b]Geschichte:[/b] Im Elzach fanden früher am Palmsonntag Umgänge mit dem Palmesel statt. Der Palmesel, eine Christusfigur auf einem Esel reitend, die mit Rädern versehen in der Prozession mitgeführt wurde, erscheint für Elzach erstmals 1750. Die Figurengruppe wird 1778 vom Maler Kaspar Rösch neu gefasst und dafür 8 Gulden 49 Kreuzer bezahlt. Zur Palmweihe wurde diese Figur noch um 1910 unter die südliche Chortüre gestellt, wo damals auch die Palmweihe stattfand. Das Schnitzwerk wurde dann in das Diözesanmuseum abgegeben. 1810 beklagte sich der Pfarrer über die zu großen Palmen und kündigte 1836 an, dass diese nicht höher als sieben Schuh (2,10 m) sein dürfen. Längere Palmen würden abgesägt oder nicht geweiht. Ein Beweis dafür, dass auch in Elzach einmal hohe geschmückte Palmen üblich waren. Auch alte Elzacher erinnerten sich noch daran, dass in ihrer Jugendzeit (1870-1900) lange Palmen aus geschälten Stangen, mit bunten Bändern geziert und an der Spitze den eigentlichen Palmzweig, zur Weihe gebracht wurden. Auch an Palmprozessionen mit dem Palmesel durch die Kirche konnte man sich noch erinnern.
Die Pfarrangehörigen aus Biederbach, Katzenmoos und Prechtal, und nur die Buben, bringen die Palmen nach Elzach in die Kirche. Da die Elzacher nur einen Zweig dabei haben, brachten die Palmbuben ein "Palmwellele" in die Bürgerhäuser und erhielten einen kleinen Geldbetrag für ihre Mühe.

Referenzen

Josef Weber: Elzacher Bräuche. Waldkircher Verlag 1995. S. 13f.