Palmheiland
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29.03.2026 (6 Fastensonntag = Palmsonntag)Turnus
jährlich
Festausübung
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Staat
Beschreibung
Die Christusfigur, eine 70 cm hohe, vermutlich spätgotische, handwerklich aber plumpe Arbeit, wird am Nachmittag des Palmsonntags von den Meßbuben, die mit geschmückten Palmzweigen versehen sind, in alle Häuser der Pfarrei gebracht, wo sie nun einen ganz erlesenen Dienst verrichtet, der kennzeichnend ist für die Roßliebe der bayerischen Bauern. Der Heiland nimmt Platz auf dem Hals eines jeglichen Pferdes, damit es teilhabe an der Segenskraft des Erlösers und vor Unbill bewahrt bleibe. Die Ministranten überreichen dem Hausvater einen Palmzweig, wobei sie , wie beim Betreten des Hofes, einen altertümlichen Reimspruch aufsagen. Für ihre Mühe erhalten sie Eier.
Der erste Reimspruch beginnt so:
"O Tochter Sion, merken Sie,
es kommt ein König sanft mit hie!
Auf einer Eselin reitet er,
Herr Jesu unser Gott und Herr.
Die ganze Stadt Jerusalem
Läuft zusammen in ein großes Gedräng."
Über das Schicksal des Esels ist nichts bekannt.
Referenzen
Max Peinkofer: Von niederbayerischen Palmeseln. In: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde 1950. S. 79-85, Abb. S. 127-131.