Palmweihe

Am Palmsonntag werden Palmen zur Weihe in die Kirche getragen, in einer Form, wie in vielen Gemeinden des Mittleren Kinzigtales und Harmersbachtal üblich. Sechs bis acht Meter hohe Stangen werden geschält, und anschließend ausgeschmückt, z. T. mit drei Kreuzen, mit den Leidenswerkzeugen und mit Buchs, Tuja und Stechpalme, zusätzlich wird das Holz der Stange ab einer gewissen Höhe mit buntem Seidenpapier umwickelt, welches geschnitten wird. Heinrich Hansjakob hat diesen Brauch in seinem Buch "Aus meiner Jugendzeit" beschrieben.
Die Kinder - nur Buben tragen eine Palmstange, Mädchen einen Palmbuschel - versammeln sich auf dem Platz bei der ausserhalb der Stadtmauern gelegenen Klosterkirche, dort werden die Palmen gesegnet und es formiert sich die Palmprozession in Richtung Stadtkirche, wo der Gottesdienst gefeiert wird. Die großen Palmen bleiben dann außerhalb der Kirche stehen.
Nach dem Gottesdienst werden die Palmen nach Hause getragen und dort an einer bestimmten Stelle am Haus oder am Gartenzaun aufgestellt. Einige Äste der Grünpflanzen werden hinter die Kreuze im Hause gesteckt. Palmstangen sind in den Ortsteilen Schnellingen und Bollenbach noch immer Tradition und werden sehr gepflegt.