Perchtenlauf

Altenmarkt

St. Johann im Pongau

Salzburg

Österreich - Austria

Dieses Jahr

06.01.2024 (6.1. Dreikönig /Epiphanie)

Nächstes Jahr

06.01.2025 (6.1. Dreikönig /Epiphanie)

Turnus

jährlich

Festausübung

N
aktuell

Geografie

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Ort

Altenmarkt

Kreis

St. Johann im Pongau

Region

Salzburg

Staat

Österreich - Austria

Beschreibung


Der Pongauer Perchtenlauf findet heute abwechselnd in Badgastein, Bischofshofen, St. Johann im Pongau und Altenmarkt statt und zwar am Dreikönigstag. Es ist ein großes und feierliches Ereignis. Bis zu 70 oder 80 Personen bilden den Zug, natürlich mit Musik, an der Spitze ein "Rößlereiter" auf einem Steckenpferd, der, mit seiner Peitsche knallend, den Weg frei macht. Ihm folgt eine bunte Schar lustiger Figuren, die zum Gaudium des Publikums für immer neuen Klamauk sorgen, darunter Hanswurste, Hexen, Waldmandln, der Klabauf, der Baumwercha, ein ganz in Baumflechten gehüllter Mann. Sie klettern auf Hausdächter und bewerfen von oben die Leute mit Schnee, sie kehren den Schnee in die Rauchfänge hinein oder wollen den Mädchen ein "Fatschenkind" anhängen, was diese gar nicht gern haben, so daß sie unter allgemeinem Gelächter schreiend auseinanderstieben. Der eigentliche Anführer des Zuges ist ein Hauptmann, der mit gezogenem Säbel einherschreitet. Mit ihm kommen die Perchten, schöne und freundliche, aber auch häßliche und "schiache". So zum Beispiel eine Tafelpercht, deren Kappe mit roten Ratten, Mäusen und Schlangen besteckt ist. Oder die Teufelsmasken, gehörnt und in Felle gewickelt, mit schweren Glockenrollen. Etwa ein Dutzend schöner Kappenperchten mit der Goldgeschmückten Vorpercht erregt jedesmal aufs Neue die Bewunderung der Zuschauer. Diese Kappen sind riesige Kopfgestelle, zwei bis drei auf der Spitze übereinandergestellte, mit Leinen oder einem roten Tuch überzogene Quadrate, die mit Blumen, Perlen, Flitter, Ketten, Bändern und einem Spiegel geschmückt sind. Damit die Kappe am Kopf festsitzt, ragt eine Stange, die am Rücken unter dem Rock getragen wird, vom Hinterkopf bis zu einem Bauchgürtel. Und dann hat der Träger das Kunststück zuwege zu bringen, sich vor irgendwelchen Ehrengästen zu verneigen, wie das den Schönperchten aufgetragen ist. Mitunter sieht man einige Gasteiner Turmperchten, die zwei bis drei Meter hohe, schmale und kunstvoll geschmückte Hüte tragen. Außerdem gibt es in dem Zug Schnabelperchten, Wildperchten, Jagdperchten mit allerlei Geweihen, Krickeln und ausgestopften Vögeln auf der Kappe, Handwerker, die im bäuerlichen Leben eine Rolle gespielt haben, Scherenschleifer, Rastelbinder, Schneider, Ölträger, Wurzelgraber, Quacksalber und den Bärentreiber mit einem Bären an der Kette.
Damit das Biblische nicht ganz außer Acht bleibt, ziehen auch Herodes, ein Türke und ein Mohr mit, alle drei mit ihren Frauen und in seidenen Gewändern. Herodes nützt die Gelegenheit, Gericht zu halten. Er verurteilt alle Personen, die während des Umzugs von seiner Begleitung aus dem Publikum oder aus den Häusern herausgeholt und ihm vorgeführt werden. Immer wieder hält der Zug vor einem Haus oder einem Gehöft an, die Schönperchten tanzen einen langsamen Walzer, der Hauptmann wünscht allen Bewohnern ein gutes, gesundes und erfolgreiches Jahr.

Referenzen

Paul Kaufmann: Brauchtum in Österreich. Fest, Sitten, Glaube. Wien und Hamburg 1982. S. 101.