Pfingstbaum aufstellen

In der Nacht vor Pfingsten ziehen die Burschen der einzelnen Dörfer in aller Stille hinaus in den Wald und "kaufen" da den Baum, meist eine hohe, schöngewachsenen Tanne, Fichte, Lärche oder Kiefer. Kommen die Baumträger wieder in das Dorf, so sind sie möglichst leise, um niemanden zu wecken. Vor der Wirtschaft wird dann der Baum auf einem freien Platz oder neben der Straße in einem Loch befestigt und aufgestellt, nachdem seine Äste, die zum Schmücken der Wirtschaft verwendet werden, bis ins obere Drittel abgehauen sind. Sind mehrere Wirtschaften im Dorf, so werden mehrere Pfingstbäume aufgestellt. Vielfach schmückt man auch das Dorf, indem man an verschiedenen Stellen Girlanden anbringt, denn zur Pfingstmusik am zweiten Pfingsttag sind auch auswärtige Gäste zu erwarten. Haben die Burschen am Morgen nach der Musik ihren "Dampf" ausgeschlafen, so schicken sie den Gemeindediener durchs Dorf mit der Bekanntmachung, daß der Pfingstbaum versteigert wird. Die Dorfbewohner finden sich ein, und der Baum findet immer einen Käufer, denn man hat ihn schon so gewählt, daß man eine Leiter, ein Reff (?) oder eine Wagendeichsel daraus herstellen kann. Der Erlös der Versteigerung wird in Bier umgesetzt, um den Brand zu löschen, der sich inzwischen bei den Burschen eingestellt hat.