Pfingstfeier
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jährlich
Festausübung
erloschen
Allg. Festbeschreibung
Geografie
Ort
Kreis
Region
Staat
Beschreibung
Nach verabredetem Pfingstritt wurde am Tag vorher auf der Weide gerauft. Der Stärkste wurde am Fest Pfingstmeister, der Zweitstärkste der Pfingstlümmel, der Drittstärkste der rechte Trabant, und so fort je nach Kraftabnahme ein niedrigeres Amt. Am Pfingstmorgen wurde vor dem Sonnenaufgang alles Vieh auf die Weide getrieben; wer zuletzt kam, dem wurde ein Dornenbüschel auf den Rücken gebunden und er mußte so im Zuge herein, bis es ihm abgenommen und in die "Hüle" geworfen wurde. Draußen wurden vor der Kirche alle Vorbereitungen zum Zuge getroffen. Die Reiter erschienen alle in frischen Hemden, nobel gekleidet und ausstaffiert, über den anderen Kleidern mit roten Maschen und Bändern geziert. Einer wurde draußen mit Laub dicht eingebunden, seltener mit Stroh, und so unkenntlich gemacht. Er trug einen Maien, entweder einen buchenen oder einen birkenen. Der zweite war der Pfingstlümmel, mit zwei Trabanten rechts und links; vor ihm der Pfingstmeister mit Fahnen und Maien. Die Trabanten trugen Schleppsäbel. War alles geordnet, so ging der Zug in den Flecken hinein, alle zu Pferd. Bei der Kirchtür stand ein Aufseher, bis das letzte Evangelium geläutet wurde (Wettersegen), und dann kam der Pfingstritt herein. Die Zeit zeigte der Aufseher ihnen an. In der Kirche ritt man dreimal um die "Hüle" und darauf wurde das Dornbüschel in die "Hüle" geworfen. Die aus der Kirche kamen, eilten nicht gleich nach Hause, sondern warteten und schauten zu. Beim Herumreiten hielt der Zug da und dort , und einer fing an:
"Ich bin dem Pfingstmeister sein Trabant,
Ich hab die Kugel in der Hand,
Mit Schießen, Fuchteln, Brennen
Kann mir der böse Feind nichts abgewinnen.
Die Bauern wollen uns das Pfingstreiten verbieten,
Wir dürfen keine Rosse, keine Füllen mehr hüten.
Wir reiten wohl unten, wohl oben hinein,
Wir reiten das Pfingstbrücklein in den Boden hinein.
Mit was wollen wir das Pfingstbrücklein wieder machen?
Mit lauter gut gebackenen Sachen.
Wir wollten, die Küchlein wären bachen,
Wir täten uns halber zu tod lachen,
Und noch an Schocha in's Hemd hinein machen."
Mehl, Schmalz, Bier, gebackene Küchlein wurden dann gegeben.
Referenzen
Anton Birlinger: Volksthümliches aus Schwaben. Sitten und Gebräuche. Freiburg 1862. S. 122-124.