Pfingstkönig
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Beschreibung
Vor Pfingsten fertigen sich die Jungen Kostüme: Zeltartige Konstruktionen aus drei alten Faßreifen, Rebstecken und Schilfblättern (seltener Tannen- oder Buchenreisig), die an der Spitze mit einem Blumenstrauß geschmückt werden. Am Pfingstsonntag schlüpft der Konstrukteur unter das Gebilde und geht so als "Pfingstkönig" (von den Buben selbst allerdings Pfingstdreck genannt) von Haus zu Haus. Dort sagt er seinen Spruch:
"Pfingstkönig bin ich genannt.
Varnhalt ist mein Vaterland.
Komm von Sichsen und von Sachsen,
Wo die schönen Mädchen an den Bäumen wachsen -
Hab sie feil,
Ein Dutzend für ein Strohseil.
Hausmutter, Hausvater, gib mir ein Stückchen Brot oder Speck,
Oder ich geh dir nit von der Haustür weg."
Wenn die Gabe zu lange auf sich warten läßt, folgt ein zweiter Vers:
"Wer mir nix git,
dem tanz i au nit."
Der Begleiter sammelt die Gabe ein, und der Pfingstkönig tanzt vor Freude im Kreis.
Die Varnhager Pfingstkönige, meist zwei oder drei, sammeln nicht nur im Ort, sondern statten auch der Yburg und dem Klostergut Fremersberg einen Besuch ab.
Über Pfingstumzüge aus weiteren Gegenden siehe Kopie in der Sonderdatei aus: Johannes Künzig: Das Frühjahrsbrauchtum der Ortenau (Lichtmeß bis Pfingsten) In: BH Jg. 22, 1935, S. 443 ff.
Referenzen
Josef Häßler: Der frohe Pfingstkönig. Ein alter Pfingstbrauch im Badischen Mittelland. In: Mein Heimatland 21/1934. S. 179.