Pfingstumzug

Der Pfingstmontag ist ein wichtiger Tag für die Heilbronner, denn an diesem Tag werden die Kühe stattlich geputzt und in zwei Heerzügen auf die Weide geführt. Sobald die Frühkirche beendet ist, bläst der Kuhhirt in sein Horn, um die Kühe zum Aufbruch aus ihrem nächtlichen Quartier zu mahnen. Heute hat er die Ehre, von einer Menge großer und kleiner Jugend, die ihm jubelnd voranziehen, begleitet zu werden. Außerdem säumen viele Zuschauer die Straßen. Um seinen Kühen keine Schande zu machen, hat der Kuhhirte sich festlicher gekleidet.
Nachdem der Kuhhirt in sein Horn gestoßen hat, öffnen sich die Ställe und die Kühe kommen, in Begleitung von den Kammerzofen, den Viehmägden, auf die Straße gerannt und wandern angeführt vom Kuhhirten zum Tor hinaus, manche Kühe schon In der Stadt ihrer Zierde entkleidet; und für die welche ihren Putz noch unversehrt an sich tragen, stehen schon die geschäftigen Zofen mit ihren Bänderschachtel bereit, um ihnen den Hörnerzierat wieder abzunehmen und für den festlichen Einzug der Herde abends in die Stadt aufzubewahren.