Rätschebuben
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19.04.2025 (Samstag vor Ostersonntag = Karsamstag)Turnus
jährlich
Festausübung
aktuell
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Beschreibung
Weil die Glocken der katholischen Kirchen zwischen Gründonnerstag und der Auferstehungsverkündung am Karsamstag nicht läuten dürfen, wird in Ebnet auf andere Weise zur Messe gerufen:
Zu jedem Gottesdienst, auch zu den abendlichen Trauermetten, ziehen die Jungen paarweise durch den Ort. Sie fangen bei den Kirchenfenstern Häusern an und knien sich mit ihrem "Instrument" hin, um durch Drehung der Kurbel zu lärmen. Dann rufen sie ihren Spruch: "S erstmol in d'Kirch!" oder "S zweitmol in d'Mette!" Am Morgen des Karfreitag wird schon um 6 Uhr früh "Betzit" (Angelus) gerätscht. Vor der Kirche treffen sich die Jungen für das "Zsamme-Rätsche" auf der Friedhofsmauer. Nachdem am Karsamstag zum letzten Mal gerätscht wurde, gehen die Jungen nach dem Gottesdienst nochmal vor die Häuser und Höfe, um den Lohn für ihre Arbeit zu empfangen. Dafür gibt es verschiedene Heischeverse:
1. "I hab e Körbli, des schreit gottserbärmli."
2. "Gen mer e Dutzend Eier, dno halt i mi Leier."
3. "Gen mer e Sester Nuß, dno blib i s'ganz Johr duss."
4. "Gen mer e Stuck Speck, dno blib i s'ganz Johr weg."
Der Brauch soll bis ins Jahr 1725 zurückgehen, in dem Ebnet selbständige Pfarrei wurde.
Referenzen
Karl Kurrus: Rätschen - Därren - Klappern. Von einem alten Brauch in der Karwoche. In: Badische Heimat/Mein Heimatland 60/1980, S. 135-138.