Rauhnächte
Dieses Jahr
25.12.2024 (25.12. 1. Weihnachtsfeiertag/Die zwölf Heiligen Nächte), 01.01.2024 (1.1 Neujahr)Nächstes Jahr
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Beschreibung
"Heut ist Rauhnacht, wer hat's aufbracht",
so tönt es durch die Nacht, wenn Rauhwuggerl, Hexen, Hoaberngoaß und Co. im niederbayerischen Rottal von Dorf zu Dorf ziehen.
Am 5. Januar kommen sie auch nach Bad Birnbach. Nach Einbruch der Dunkelheit versammeln sich die Gäste auf dem Marktplatz, um im schaurigen Licht die behaarten Gesellen mit Fellen und Masken bei ihren Tänzen um den lodernden Feuerkessel zu bestaunen.
Am Dreikönigstag, der letzten Rauhnacht, kehren die furchterregenden Gestalten nach Hause zurück. Dann machen sich die Gäste des Kurorts im Rahmen einer Erlebniswanderung auf den Weg, um zu sehen, wo die wilden Kerle denn herkommen.
Die Etymologie des Wortes Rauhnacht ist umstritten.
Nach der einen Meinung geht es auf das mittelhochdeutsche Wort rûch 'haarig' zurück,das heute in dieser Bedeutung in der Kürschnerei als Rauhware oder Rauchware für Pelzware noch in Verwendung ist. Es würde sich dabei auf mit Fell bekleidete Dämonen beziehen, die in diesen Nächten ihr Unwesen treiben, oder aber vielleicht auf Rituale rund um das Nutzvieh. Eine andere Herleitung des Wortes Rauhnacht geht vom traditionellen Beräuchern der Ställe mit Weihrauch durch den Priester oder den Hofbauern aus. Diese Interpretation ist ebenfalls recht alt, schon Johannes Boemus (1520) und Sebastian Franck (1534) berichten über das Beräuchern: "Die zwolff naecht zwischen Weihenacht und Heyligen drey Künig tag ist kein hauß das nit all tag weiroch rauch in yr herberg mache / für alle teüfel gespenst vnd zauberey." Je nachdem, ob man die erste oder die zweite Erklärung bevorzugt, wird die jeweilige andere als sekundäre Umdeutung interpretiert.