Rollesel
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Festausübung
aktuell
Geografie
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Beschreibung
Die Rollesel sind Jungen und oft auch Mädchen im Alter zwischen 11 und 14 Jahren, die sich ca. vier Wochen vor Weihnachten das erstemal treffen, um den Anführer zu wählen und die Kostüme vorzubereiten. Diese Vorbereitungen machen sie ganz selbständig, und vor allem ältere Leute, die an ihre Zeit als Rollesel zurückdenken, betonen diese erste ganz selbständige Gemeinschaft ohne Erwachsene.
Die Rollesel tragen ein weißes Hemd, darüber einen Rollriemen (Glocken) und einen Hut, meist aus einer alten Schultüte gemacht und mit Riemen aus alten Hosenträgern befestigt. In der Hand tragen sie den Rolleselstecken mit Wurzelstock, früher Schwarzdorn, heute meist ein Haselstecken. Diese Gestalten gehen an Heiligabend heischend von Haus zu Haus, wo sie von den Bewohnern den Rolleselteller mit Süßigkeiten, Gebäck und Geld bekommen. Auch vorbeifahrende Autos werden angehalten und müssen sich freikaufen. Früher lief der Brauch weitaus formeller ab, der Bürgermeister mußte feierlich um Erlaubnis gebeten werden, und vor dem Heischegang, der ganz schweigend ablief, wurde dreimal durch das Dorf gezogen. Heute gibt es nur einen Umgang, der evtl. im Gemeindeblatt angekündigt wird, und beim Betreten und verlassen der Häuser wird "Fröhliche Weihnachten" bzw. "Danke und a guets neis!" gewünscht.
Die Losung der Wolpertshausener Rollesel lautet: "Wo kommen wir her? - Vom Wald!" Sie bekleben ihre Schultüten mit Papierstreifen aus alten Schulheften und beschmieren ihr Gesicht mit Ruß. Jeder trägt zum Sammeln einen eigenen Leinensack.
Der älteste Bericht stammt aus dem Jahr 1962, allerdings erinnern sich die Älteren daran, daß es "schon immer" Rollesel gegeben habe. Ältestes Zeugnis ist der Bericht vom Großvater des Hans Roths, der um 1880 selbst Rollesel war.