Rübenlichter / Räbenlichter

Uster

Uster

Zürich

Schweiz / Suisse / Svizzera - Switzerland

Dieses Jahr

26.10.2024 (4.Samstag im Oktober)

Nächstes Jahr

08.11.2025 (2.Samstag im November)

Turnus

jährlich

Festausübung

N
aktuell

Geografie

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Ort

Uster

Kreis

Uster

Region

Zürich

Staat

Schweiz / Suisse / Svizzera - Switzerland

Beschreibung

Vor allem im Kanton Zürich, in einzelnen Quartieren der Städte Zürich und Winterthur sowie in zahlreichen weiteren, größeren und kleineren Ortschaften finden an einem Werktag-, meist einem Samstagabend zwischen Ende Oktober und Mitte November (je nach Stand der Ernte), nach Einbruch der Dunkelheit die Räbenlichterumzüge statt. Ausführende sind ca. 5-10 jährige, seltener auch ältere Kinder.
Die kurz vor dem Umzug geernteten weißen Rüben werden an kleinen Stäben aufgehängt herumgetragen; sie sind ausgehöhlt und durch Einschnitzen von allerlei Figuren transparent gemacht; im Inneren leuchtet eine Kerze. Die Kinder singen Lieder, z.T. unter Handharmonikabegleitung; zuweilen wirkt auch ein Ortsmusikkorps mit.
In Zürich-Wollishofen geschieht der Umzug mit Musikkorps und Handharmonikagruppe am Samstag zu November-Beginn, von 18 bis nach 19 Uhr, abwechselnd durch eine Hälfe des großen Quartiers. Kleinere Umzüge erfolgen in Zürich-Altstetten, gelegentlich im Milchbuck-Quartier, in Wipkingen, in Hirslanden, in Zürich-Wiedikon, in gleicher Art in Außenquartieren von Winterthur.
In Bülach verteilen sich mehrere kleine Umzüge auf verschiedene Abende, wobei der 16. Oktober wichtiger Termin ist und die Kinder von einzelnen bekannten Persönlichkeiten, vor deren Häusern sie Lieder singen, Süßigkeiten erhalten. Auch in Regensberg ist dies der Fall; dort Umzug meist am oder um den 1.11. , von der Gemeinde oder Privaten organisiert.
In Rafz gelegentlich größerer Umzug unter Teilnahme der Ortsmusik. In Eglisau Umzug vom Schulhausplatz bis ins benachtbarte Will. Gut ausgeprägt ist der Brauch in den Dörfern des Zürcher Unterlandes (Bachs, Neerach, Stadel, Wehntal bis Otelfingen) und des Limmattales. Im Züricher Weinland kennt man ihn u.a. in Andelfingen (kleiner Gruppen), Ellikon (kleiner Umzug), Marthalen, Stammheim (hier meist Kürbisse anstatt Räben). Auch im Knonaueramt sind Umzüge üblich, kleinere oder größere, sodann in verschiedenen Gemeinden am Zürichsee und des Zürcher Oberlandes (u.a. Meilen, Fischenthal, Grüningen, Pfäffikon, Uster). In Wetzikon bedeutende Veranstaltung mit Musik- und Trommlerkorps, im Form eines Sternmarsches aus den einzelnen Außenquartieren nach Oberwetzikon, wo die Kinder verpflegt werden.

Geschichte: Die Räbenlichter wurden ursprünglich meist einzeln herumgetragen oder aufgestellt. Mit dem Rückgang des Ackerbaus im 19. Jh. ging die Sitte in manchen Teilen des Kantons ein. Sie erhielt sich vor allem im Unterland, wo die Räbenpflanzungen stets zahlreich blieben. Mit der Zeit entstanden kleinere Gemeinschaftsanlässe. Hatte die Tradition hier dauernden Bestand und wurde sie, etwa dank der Initiative von Lehrern, noch ausgeweitet, so ist sie in den Städten Zürich und Winterthur neu aufgegriffen worden; 1921 in Zürich-Wollishofen (Begründer: E. Strauber), 1952 in Züroch-Wiedikon. Auch in den Seegemeinden, im Züricher Oberland, ist sie relativ jung (Wetzikon: 20er Jahre, Umzug hier zuerst von der Musikgesellschaft "Harmonie", dann von der Schulpflege betreut).

Referenzen

Günther Kapfhammer (Hrsg.): Brauchtum in den Alpenländern. Ein lexikalischer Führer durch den Jahreslauf. München 1977. S.