Santrigl
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jährlich
Festausübung
erloschen
Allg. Festbeschreibung
Geografie
Ort
Kreis
Region
Staat
Beschreibung
Aus Friedrich Panzer, Bd. 2, 1855:
"Noch vor wenigen Jahren hielten neun Jungen von Neuhausen, einem Dorf bei München, am Pfingstmontag einen Umritt.
Hansl und Gredl stellten die Hauptpersonen vor.
Hansl sagte vor jedem Haus einen Spruch her, welcher aber so entstellt ist, dass nur einiges noch Bedeutung zu haben scheint:
Sie seien über den Rain geritten und kämen aus dem rechten Paradies, wo viel Waizen, Korn, Haber und Gerste wachse. Er habe drei Pferde im Stall, das eine habe Wimmern im Maul, das andere keine Zähne, das Dritte sei blind. Bei jedem Hause wurde ihnen Butter, Brot, Eier etc. gereicht, welches sie dann im Wirtshaus verzehrten.
Früher waren Hansl und Gredl ausgestopfte Puppen, welche an den entgegengesetzten Enden eines ulaufenden Rades befestigt, sich wie zum Tanzen die Hände reichten. Nach anderer Erzählung saß nur die Grede auf dem Rad und der Wassermann wurde nachgetragen, dann jene in den Brunnen, dieser dem Bauer, welcher im Jahr etwas verschuldet hatte, in die Haustenne geworfen. Man nennt den Brauch 'Sandrigl', den Spruch den der Hansl hersagt 'Sandriglspruch' und das Rad 'Schlaifrad'."
Referenzen
Hans Moser: Der Santrigl. Ein alter Pfingstbrauch in der Umgebung Münchens. In: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde 1952. S. 95-107.