Silvesterzug

Schiltach

Rottweil

Baden-Württemberg

Deutschland - Germany

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31.12.2024 (31.12. Silvester /Altjahresabend/)

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Turnus

jährlich

Festausübung

N
aktuell

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Geografie

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Ort

Schiltach

Kreis

Rottweil

Region

Baden-Württemberg

Staat

Deutschland - Germany

Beschreibung

Am letzten Tag des Jahres sammeln sich die Einwohner Schiltachs gegen 20.30 Uhr auf dem Marktplatz. Sie haben alte Laternen bei sich, die mit Kerzen beleutet werden. Um halb neun, wenn die große Glocke der evangelischen Kirche läutet, gehen alle elektrischen Lichter aus, auch die Straßenbeleuchtung. Es leuchten nur noch die Laternen der Schiltacher, die Christbäume, die gut sichtbar in den Fenstern auf dem Weg zum ev. Pfarrhaus stehen, und die Pechfackeln entlang der Straße und am Rathaus. Inzwischen hat sich ein Zug gebildet, der das Lied "Nun danket alle Gott" anstimmt und sich in Bewegung setzt. Vom Marktplatz über die Hauptstraße geht man mit Gesang dem Pfarrhaus zu, in dessen Fenstern Windlichter brennen. Dort angekommen, hebt die Menge an, das Lied "Ehre sei jetzt und mit Freuden" zu singen. Danach spricht der Pfarrer vom offenen Fenster aus zu seiner Gemeinde und allen Anwesenden. Er hält einen kurzen Rückblick auf das vergangene Jahr und einen Ausblick auf die Aufgaben des kommenden Jahres. Den Schluss seiner Rede bildet der Dank an alle in der Gemeinde Tätigen und der Segen für das neue Jahr. Jetzt singt man das Lied "Ihr Kinder des Höchsten". Der Pfarrer empfängt nun seinerseits Dank und Segenswünsche durch ein Mitglied des Kirchengemeinderates. Ohne Gesang geht es zurück zum Marktplatz, wo als letztes Lied "Nun freut euch ihr Hirten" angestimmt wird. Danach spielt die Stadtkapelle und es singt der Gesangverein. Von einem Fenster des Rathauses hält auch der Bürgermeister Rückschau und Ausblick , dankt seinen Mitarbeitern und wünscht allen Anwesenden ein gutes Neues Jahr. Er selbst erhält Dank und gute Wünsche von einem Gemeinderatsmitglied. Anschließend musizieren nochmals die Stadtkapelle und der Gesangverein.

Geschichte: 1925 findet dieser Umzug, angeblich zurückgehend auf ein Pestgelöbnis der Gemeinde, noch statt. O. Beil geht aufgrund einer Analyse der Liedherkunft davon aus, dass (bei unverändertem Liedbestand) der Brauch nicht früher als im ersten Jahrzehnt des 18. Jhdt. entstanden sein kann. Seine These ist, dass der Umzug entweder im Andenken an die Schrecken des spanischen Erbfolgekrieges entstand oder als Dank an die geistliche Führung in der Zeit des Pietismus. Ältere Leute konnten sich 1925 noch erinnern, dass der Zug früher nur von der Kirche zum Pfarrhaus ging.