Sonnwendfeuer

Innsbruck

Innsbruck

Tirol

Österreich - Austria

Dieses Jahr

24.06.2024 (24.6. Johannistag /)

Nächstes Jahr

24.06.2025 (24.6. Johannistag /)

Turnus

jährlich

Festausübung

N
aktuell

Allg. Festbeschreibung

Geografie

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von maps.google.de zu laden.

Inhalt laden

Ort

Innsbruck

Kreis

Innsbruck

Region

Tirol

Staat

Österreich - Austria

Beschreibung


Ähnlich wie bei den Herz-Jesu-Feuern werden nach Einbruch der Dunkelheit nicht nur auf exponierten Berggipfeln Feuer entzündet. Darüber hinaus - vor allem in der Umgebung von Innsbruck - werden den Bergketten entlang Feuer entfacht, die den Horizont gleichsam in ein Flammenmeer tauchen. Von Innsbruck aus bietet sich ein entsprechend prachtvoller Anblick, wenn plötzlich die Bergumrahmung aufzuglühen scheint.
Die Vielzahl von Feuerstellen wird hauptsächlich von verschiedenen Vereinen betreut, und zwar sind es bei den Sonnwendfeuern die religiös ungebundenen Vereinigungen. Dabei hat sich in der Verteilung der Feuerstellen bereits gewissermaßen eine Tradition herausgebildet. Raketen und Feuerwerk, die zumeist nach einem bestimmten Zeichen zur gleichen Zeit entzündet werden, ergänzen die traditionellen Feuer. Unterhalb des Nordkettenkamms über Innsbruck leuchtet in Flammenschrift das Wort "Südtirol" zur Erinnerung an den 1919 verlorenen südlichen Landesteil Tirols.

Geschichte:
Das Abbrennen von traditionellen Feuern zur Sommersonnwende ist auch in Tirol altüberliefert, doch waren es nicht seit jeher die Berggipfel: 1525 wird die Entzündung eines großen Sonnwendfeuers in der Innsbrucker Neustadt überliefert. 1573 wird das Abbrennen eines Sonnwendfeuers für Amras, 1621 erstmals für Hall bezeugt. Spätestens um 1700 waren jedoch schon Bergfeuer üblich, da 1703 ein Verbot für diese vor und nach dem Fest des Heiligen Johannes Baptist erlassen wurde. 1875 wird von einem starken Wiederaufleben der Sonnwendfeuer um Johanni auf den Berg um Innsbruck berichtet.
In Schwaz im Unterinntal sind Sonnwend-Bergfeuer ebenfalls ab etwa 1870 überliefert. Dort war das Verbrennen der sogenannten "Luther-Kathls" (Katherina von Bora) zur Sonnwende bis 1913 üblich; in Innsbruck wurde im Zuge der Gegenreformation aufgekommene "Martin-Luther-Verbrennen" bereits 1736 und wieder 1770 verboten. Starke Konkurrenz erwuchs den Sonnwendfeuern in Tirol durch die ungefähr in dieselbe Zeit fallenden Herz-Jesu-Feuer.
Die Sonnwendfeuer wurden in Beziehung gebracht zu christlichen Heiligen, deren Festtag in diese Zeit fällt, so vor allem das Fest des Heiligen Johannes Baptist, sowie - inTirol allerdings nur selten - jenes der Apostelfürsten Peter und Paul. Daher spricht man auch vor allem im Nordtiroler Unterland anstatt von Sommersonnwend- häufig von Johannes- bzw. Petersfeuern. Im Oberland sind Sonnwendfeuer wesentlich jünger, da hier die Hauptzeit der Feuerbräuche der 1. Fastensonntag ist (Scheibenschlagen, Funkensonntag).
In Gebieten des Bezirks Kitzbühel sowie im Bezirk Lienz war mit den Sonnwendfeuern auch das Abschlagen von kleinen glühenden Holzscheiben verbunden.