Todaustragen
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jährlich
Festausübung
erloschen
Allg. Festbeschreibung
Geografie
Ort
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Region
Staat
Beschreibung
Nach der Auskunft des 78jährigen Ambros Kunkel von 1928 ist in Götzingen das Todaustragen ausgeübt worden:
"Den Totentag gibt es schon seit 55 oder 60 Jahren nimmer. Früher mußte er einfach sein. (...) Der Tout war ein Strohmann, bekleidet mit Hose, Kittel und Hut. Er trug ein Faschelgesicht und wurde von den älteren Buben durch das Dorf getragen. Jüngere Buben sind ihm nachgegangen und haben mit "Wiid" und "Gärde" geschlagen. Der Umzug begann am Gasthaus zur "Breze" nach Rinschheim zu und führte durch das Dorf bis ins Wiesental nach Sindolsheim zu. Im Wiesental wurde er erst geschlagen - nicht im Dorf - und dann kaputt gemacht und liegen lassen. Spruch beim Umzug:
"Gede, gede, Härle
Mei Vater is e Härle
Mei Vater is e Kutscherbaardle
Werft e Schüssel voll Hutzel raus
Der Tod is haus!"
Schon damals gab es keine Hutzel und Eier mehr. Trotzdem wurde das Spiel gemacht, es mußte einfach sein".
Grund für den Abgang des Spiels war nach Th. Brauchs Ansicht die Tatsache, daß es keine Hutzeln und Eier mehr gab. 1966 sei das Spiel nur noch vereinzelt in der Erinnerung älterer Leute.
Referenzen
Theodor Brauch: Lätarebrauchtum am bayerisch-badischen Untermain, im östlichen Odenwald und Bauand. Würzburg 1970, S. 37 f.