Ulmer Bindertanz
Turnus
alle 4 Jahre
Festausübung
aktuell
Geografie
Ort
Kreis
Region
Staat
Beschreibung
Gleichfalls alle 4 Jahre, jedoch in 2-jährigem Wechsel mit dem Fischerstechen, führt die Küferinnung Ulm, als einzige Innung in Baden-Württemberg, den Bindertanz auf.
An zwei Sonntagen im Juni findet ein kleiner Umzug statt, in dessen Verlauf auf einigen Straßen und Plätzen der Ulmer Bindertanz gezeigt wird. Der Zug setzt sich zusammen aus Standarten Träger, Bindermädchen, Binderbuben mit Zunftwerkzeug, Küfergesellen, dem Fassroller und dem Zunftmeister. Ihm folgen die 16 Bindergesellen der Tanzgruppe mit ihren blumengeschmückten Reifringen und eine Musikkapelle in den Uniformen der Ulmer Stadtsoldaten. Begleitet wird der Zug auch von zwei Schalksnarren, die mit den Akteuren und den Zuschauern allerlei Schabernack treiben - aber auch beachtenswerte akrobatische Einlagen zeigen. Nach den Darbietungen der Tanzgruppe steigt der Zunftmeister auf das Fass, um ein gefülltes Weinglas, das er in den Reifen stellt, mit gestrecktem Arm über dem Kopf zu schwingen, ohne auch nur einen Tropfen zu verschütten.
Höhepunkt des Veranstaltungsreigens ist der Auftritt der Binder im Rahmen der Schwörfeier auf dem Ulmer Weinhof, wenn Tausende Einheimische und auswärtige Gäste dem Tanz beiwohnen. Am 21. Juli 1745 wird der Bindertanz erstmals in einem Ratsprotokoll erwähnt. Es ist aber durchaus denkbar, dass der Tanz in Ulm bereits früher aufgeführt, jedoch nicht eindeutig vermerkt wurde. In unregelmäßiger Folge fanden Tänze bis 1802 statt. Es folgte eine Pause von 119 Jahren, ehe die Tradition 1921 wieder aufleben sollte.
Referenzen
Henning Petershaben: Zünftige Lustbarkeiten. AEGIS Verlag Ulm 1994.