Wallenstein-Sommer

Der Einzug des Generalissimus Albrecht Wenzel Eusebius von Wallenstein mit seinem Gefolge wird in den Straßen Memmingens mit einem großen Umzug in historischen Kostümen gefeiert. Der "Wallenstein-Sommer" findet alle vier Jahre Ende Juli/Anfang August statt. 1996 waren es mehr als 3500 aktive Teilnehmer, 500 Pferde und über 50 Wagen, dazu Wallensteins zehnspännige Prunkkutsche und die von acht Kaltblütern gezogene Riesenkanone "Nachtigall". Im Umzug läuft alles mit, was sich im Sommer 1630 in Memmingen aufgehalten hat, in stilgetreuer Kleidung: Reiterscharen, Pikeniere, Musketiere, Kürisser, ukrainische Kosaken, englische Kanoniere, reiches und armes Fußvolk, Gauner und Gaukler. Neben dem Umzug findet auf dem Marktplatz ein Historienspiel statt, außerdem gibt es ein Lagerleben, Reiter- und Lagerspiele im Altstadtbereich, einen Handwerkermarkt, Gottesdienst in St. Martin und abendliche Veranstaltungen.

Das zehntägige Spektakel geht auf die Zeit während des Dreißigjährigen Krieges zurück, als sich Wallenstein, der Feldherr von Kaiser Ferdinand II., von Mai bis September in Memmingen aufhielt. Er brachte 1630 eine viermonatige Pause in die Schrecken des Krieges. Schon 1900 gedachte man den Ereignissen auf diese Weise.