Wasserprozession

Man beginnt Fronleichnam in Hallstatt mit einem Hochamt in der Kirche, die erste Station findet auch noch auf dem Land statt, dann schifft man sich ein: mit dem Himmel, den Fahnen und dem gesamten Troß. Dafür stehen die verschiedensten Schiffe, Boote und Plätten zur Verfügung. Den Himmel und den Pfarrer mit dem Allerheiligsten nimmt die über und über geschmückte "Himmels- oder Sakramentsfuhre" auf. Sie wird zum Zeichen des Respekt mit der Hand gerudert wie das Musikschiff, das die Kapelle beherbergt. Davor, dahinter und daneben fahren Zillen, Kähne und Motorboote mit der übrigen Gemeinde. Auf diese Weise bewegt sich die Prozession singend und betend, unter dem Läuten der Glocken und den Klängen der Musik über das Wasser. In der Mitte des Sees angelangt, segnet der Priester den Hallberg, während die Böller krachen und die Zuschauer sich am Ufer drängen. Bei der Salzbergstation singt man das Altarlied "Sei gegrüßt zu tausend malen, Jesus allerhöchstes Gut". Früher ruderte man anschließend zum Sudhaus, wo der dritte Altar stand. Nachdem die Saline aber weggerissen wurde, verlegte man die dritte Station zur "Insel", die mit dem beim Tunnelbau angefallenen Material aufgeschüttet wurde. Mit einem Gedenken an die Toten des Bergwerkes und der Gefallenen beider Kriege macht die Seeprozession zum letztenmal vor dem Kriegerdenkmal halt. Hier hört man das alte barocke Fronleichnamslied: "O Jesu Speis der Seelen / Du wahres Himmelbrot..." Nach der Rückkehr wird in der Kirche um 11 Uhr noch eine Messe gelesen.