Wetterpfähle
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Beschreibung
Am Karsamstag wird auf dem Kirchhof ein Holzstoß angezündet. Das Feuer wird dazu vom Geistlichen mit einem Stahl aus einem noch unbenutzten Feuerstein geschlagen. Im Feuer werden die abgängigen Sachen verbrannt, z.B. Kerzenreste, die Wolle, die der Priester bei der Taufe und der letzten Ölung zum Abwischen des heiligen Öls brauchte, alte Meßgewänder und Chorhemden etc. Dann wird den herbeiströmenden Leuten vom neugeweihten Weihwasser ausgeteilt. Anschließend werden dann 1,5 Ellen lange eichene Wetterpfähle in Schwertform ins Feuer gelegt, bis die Spitze leicht angebrannt ist. Darauf werden die Pfähle herausgezogen, zu Hause sorgfältig aufbewahrt und bei drohendem Gewitter in ein kleines Feuer gelegt, um geweihten Rauch zu den Wolken empor zu senden, damit kein Blitz das Haus und kein Hagel die Felder träfe.
Der Brauch, daß der Pfarrer das Feuer mit einem Stahl aus einem Feuerstein schlägt, wird noch 1850 ausgeübt.
Referenzen
Elard Hugo Meyer: Badisches Volksleben im 19. Jh., Straßburg 1900, S. 229.