Zammer Eierlauf
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22.04.2025 (Dienstag nach Ostersonntag)Turnus
jährlich
Festausübung
erloschen
Geografie
Ort
Kreis
Region
Staat
Beschreibung
Ähnlich wie bei Serfaus, aber noch großartiger gestaltete sich der "Zammer Eierlauf". Er hatte noch Anklänge an die Fastnacht.
175 Eier, bei den Bäuerinnen zusammengebettelt, wurden in einem Korb am Osterdienstag auf einen weiten Platz in der Nähe des Dorfes getragen. Dort war ein Rund mit Sand angeschüttet, in das man die Eier so hineinbettete, dass jedes fünf Schuh vom anderen entfernt lag. Auf je zehn Eier kam ein gefärbtes. Nach dem Nachmittagsgottesdienst strömte alles zu diesem Platz. Es kamen auch viele Neugierige aus den Nachbardörfern.
Zur Spielgesellschaft zählten oft über 80 Personen. Viele waren wie in der Fastnacht verkleidet: als Türken, Mohren, Zigeuner, Hexen, wilde Männer usw. Die wichtigsten Teilnehmer waren der Eierklauber und die zwei Läufer. Alle drei waren leicht gekleidet, mit Blumen und Bändern geschmückt und um die Mitte gut zugeschnürt, gegen das Seitenstechen, wie man annahm.
Der Herold gab das Zeichen zum Kampf. Der Eierklauber musste jedes Ei einzeln aufklauben und in einen Korb legen. Dabei durfte er nicht mehr als drei Stück zerbrechen.
Die Läufer eilten inzwischen über die Zammer Innbrücke und die Lötz nach Perjen, von dort über die Puschlbrücke nach Landeck und von dort zurück zum Korb. Auf der Hälfte des Weges rasteten sie einen Augenblick, um eine "halbe Wein" zu trinken.
Kam der erste Läufer beim Korb an, bevor das letzte Ei im Korb lag, so hatte seine Partei gewonnen. Der Verlierer hatte die Kosten des Spiels und des folgenden Mahles zu zahlen. Der Sieger wurde jubelnd begrüßt.
Wie bei einem Pferderennen von heute wurden schon damals Wetten auf den Ausgang des Spiels abgeschlossen. Meistens gewannen die Läufer.
Damit war das Spiel nicht zu Ende. Der Höhepunkt kam erst. Der türkische Sultan trat hervor und fragte die anderen Maschgerer mit lauter Stimme: "Sagt an, was gibt es Neues in Zams, Landeck, Grins, Stanz und Schönwies?" Auf diese Frage traten der Reihe nach die Spieler vor und erzählten über dumme und boshafte Streiche des letzten Jahres. "Heimliche Liebschaften" kamen auf, und wer etwas auf dem Kerbholz hatte, der war nicht mehr zum Lachen aufgelegt. Wußte keiner mehr etwas, so marschierte die ganze Gesellschaft ins Gasthaus. Dort kochte die Wirtin aus den 175 Eiern einen gewaltigen Schmarrn, der gemeinschaftlich verzehrt wurde. Daran schloss sich Unterhaltung mit Tanz bis in den frühen Morgen.
175 Eier, bei den Bäuerinnen zusammengebettelt, wurden in einem Korb am Osterdienstag auf einen weiten Platz in der Nähe des Dorfes getragen. Dort war ein Rund mit Sand angeschüttet, in das man die Eier so hineinbettete, dass jedes fünf Schuh vom anderen entfernt lag. Auf je zehn Eier kam ein gefärbtes. Nach dem Nachmittagsgottesdienst strömte alles zu diesem Platz. Es kamen auch viele Neugierige aus den Nachbardörfern.
Zur Spielgesellschaft zählten oft über 80 Personen. Viele waren wie in der Fastnacht verkleidet: als Türken, Mohren, Zigeuner, Hexen, wilde Männer usw. Die wichtigsten Teilnehmer waren der Eierklauber und die zwei Läufer. Alle drei waren leicht gekleidet, mit Blumen und Bändern geschmückt und um die Mitte gut zugeschnürt, gegen das Seitenstechen, wie man annahm.
Der Herold gab das Zeichen zum Kampf. Der Eierklauber musste jedes Ei einzeln aufklauben und in einen Korb legen. Dabei durfte er nicht mehr als drei Stück zerbrechen.
Die Läufer eilten inzwischen über die Zammer Innbrücke und die Lötz nach Perjen, von dort über die Puschlbrücke nach Landeck und von dort zurück zum Korb. Auf der Hälfte des Weges rasteten sie einen Augenblick, um eine "halbe Wein" zu trinken.
Kam der erste Läufer beim Korb an, bevor das letzte Ei im Korb lag, so hatte seine Partei gewonnen. Der Verlierer hatte die Kosten des Spiels und des folgenden Mahles zu zahlen. Der Sieger wurde jubelnd begrüßt.
Wie bei einem Pferderennen von heute wurden schon damals Wetten auf den Ausgang des Spiels abgeschlossen. Meistens gewannen die Läufer.
Damit war das Spiel nicht zu Ende. Der Höhepunkt kam erst. Der türkische Sultan trat hervor und fragte die anderen Maschgerer mit lauter Stimme: "Sagt an, was gibt es Neues in Zams, Landeck, Grins, Stanz und Schönwies?" Auf diese Frage traten der Reihe nach die Spieler vor und erzählten über dumme und boshafte Streiche des letzten Jahres. "Heimliche Liebschaften" kamen auf, und wer etwas auf dem Kerbholz hatte, der war nicht mehr zum Lachen aufgelegt. Wußte keiner mehr etwas, so marschierte die ganze Gesellschaft ins Gasthaus. Dort kochte die Wirtin aus den 175 Eiern einen gewaltigen Schmarrn, der gemeinschaftlich verzehrt wurde. Daran schloss sich Unterhaltung mit Tanz bis in den frühen Morgen.
Referenzen
Friedrich Haider: Tiroler Volksbrauch im Jahreslauf, Innsbruck/Wien/München 1968, S. 267f.