„Zarázání hory“ / Winzerzeremoniell
Dieses Jahr
07.09.2024 (1.Samstag im September)Nächstes Jahr
06.09.2025 (1.Samstag im September)Turnus
jährlich
Festausübung
aktuell
Geografie
Ort
Kreis
Region
Staat
Beschreibung
In den Weingärten findet am ersten Samstag im September bereits seit Jahrhunderten das Winzerzeremoniell "zarázání hory" statt ("Einschlagen der "hora"").
Das Fest finden in Vrchní und Spodní Nechory statt (Ortsteile von Prusánky). Es wird von Winzern, die in dieser Gegend Weinberge und Weinkeller haben, durchgeführt. Beim Sonnenuntergang wird die sog. "hora" eingeschlagen - es handelt sich hierbei um einen langen Stab oder Stamm, der am oberen Ende mit Blumen geschmückt ist. Dieses Symbol kündigt an, dass von diesem Zeitpunkt an bis zur Weinlese niemand außer den Winzern und den Wächtern die Weinberge betreten darf. Beim Fest wird das Winzerrecht vorgelesen.
Das Fest wird jedes Jahr von einer Zimbal-Volksmusikgruppe begleitet.
Geschichte: Der Name "hora" bezeichnete immer eine hohe, oben unterschiedlich zurecht gemachte Stange. Ein Zeichen dafür, dass die Weinberge geschlossen sind und dass man sie nicht mehr betreten darf. In den Winzergemeinden Mährens schlug man diese Stange im Zeitraum von Mitte August bis Mitte September ein, wenn die Trauben reif wurden. Für die Weinbauer war es die wichtigste Zeit, wenn sie sich die Erfolge der ganzjährigen schweren Arbeit sichern wollten. Dieser Brauch bildete eine Verbindung der alten Gewohnheiten mit den Artikeln des Weinbergrechtes und wurde von der Dorfgemeinde respektiert.
Diese Stange "hora" wurde auf der höchsten Stelle der Weinberge eingeschlagen, so dass man sie von allen Seiten gut sehen konnte. Oben war gewöhnlich ein Blumenstrauß, resp. ein Strauß von Getreideähren oder ein Strohwisch befestigt. In einigen Dörfern war die Stange mit einem Holzkreuz und 3 Äpfeln geschmückt. Man band auch farbige Bänder, eine Flasche mit Wein oder die ersten reifen Trauben daran. Diese einzelnen Elemente hatten ursprünglich eine Schutzbedeutung (Kreuz, einige Blumen usw.). Ein altes Element ist der Strauß aus Feld- und Waldblumen. Eine Prosperitätsbedeutung hatte wahrscheinlich das Aufhängen der Äpfel, welche im Volksglauben als Symbol der Fruchtbarkeit angesehen wurden. Das Einschlagen der Stange "hora" war mit mehreren Begleithandlungen verbunden, deren ursprüngliche Bedeutung oft im Dunklen liegt - z.B. bei der Feuerentzündung an der Stelle, wo die Stange eingeschlagen wird, bei der Verbrennung des Straußes vom vorigen Jahr, beim Verbrennen von Weihrauch und duftenden Pflanzen, bei dem Herumgehen mit angezündeten Kerzen, bei der Besprengung durch Weihwasser mit Hilfe der verbundenen Getreideähren und bei dem Bezeichnen der Stange mit neun Kreuzchen. Diese Handlungen kann man in zwei Gruppen teilen: die erste ist mit Feuer, die zweite mit Wasser verbunden; beide hatten eine Prosperitätsbedeutung. Weitere Handlungen waren: das Gebet zu den Schutzpatronen und das Schießen gegen das Gewitter.
Das Einschlagen der "hora" kann ein Bestandteil des Brauchrechtes gewesen sein, welches später in Lokalaufstellungen von den Schreibern eingetragen wurde. Die Existenz des Weinbergrechtes in der Gewohnheitsform kann man schon zu Beginn des Weinbaues in Mähren voraussetzen.
Die Entwicklung des Brauches "Einschlagen der hora" ist ein Beispiel der fortschreitenden Umwandlung eines Volksbrauches mit festem Glaubens-, Rechts- und Sozialhintergrund in einen unverbindlichen Brauch, welcher in seiner Endphase den ursprünglichen Sinn verliert und zu einer Unterhaltungsart des Volkstheaters im Rahmen des Weinlesefestes wird.
Das Fest finden in Vrchní und Spodní Nechory statt (Ortsteile von Prusánky). Es wird von Winzern, die in dieser Gegend Weinberge und Weinkeller haben, durchgeführt. Beim Sonnenuntergang wird die sog. "hora" eingeschlagen - es handelt sich hierbei um einen langen Stab oder Stamm, der am oberen Ende mit Blumen geschmückt ist. Dieses Symbol kündigt an, dass von diesem Zeitpunkt an bis zur Weinlese niemand außer den Winzern und den Wächtern die Weinberge betreten darf. Beim Fest wird das Winzerrecht vorgelesen.
Das Fest wird jedes Jahr von einer Zimbal-Volksmusikgruppe begleitet.
Geschichte: Der Name "hora" bezeichnete immer eine hohe, oben unterschiedlich zurecht gemachte Stange. Ein Zeichen dafür, dass die Weinberge geschlossen sind und dass man sie nicht mehr betreten darf. In den Winzergemeinden Mährens schlug man diese Stange im Zeitraum von Mitte August bis Mitte September ein, wenn die Trauben reif wurden. Für die Weinbauer war es die wichtigste Zeit, wenn sie sich die Erfolge der ganzjährigen schweren Arbeit sichern wollten. Dieser Brauch bildete eine Verbindung der alten Gewohnheiten mit den Artikeln des Weinbergrechtes und wurde von der Dorfgemeinde respektiert.
Diese Stange "hora" wurde auf der höchsten Stelle der Weinberge eingeschlagen, so dass man sie von allen Seiten gut sehen konnte. Oben war gewöhnlich ein Blumenstrauß, resp. ein Strauß von Getreideähren oder ein Strohwisch befestigt. In einigen Dörfern war die Stange mit einem Holzkreuz und 3 Äpfeln geschmückt. Man band auch farbige Bänder, eine Flasche mit Wein oder die ersten reifen Trauben daran. Diese einzelnen Elemente hatten ursprünglich eine Schutzbedeutung (Kreuz, einige Blumen usw.). Ein altes Element ist der Strauß aus Feld- und Waldblumen. Eine Prosperitätsbedeutung hatte wahrscheinlich das Aufhängen der Äpfel, welche im Volksglauben als Symbol der Fruchtbarkeit angesehen wurden. Das Einschlagen der Stange "hora" war mit mehreren Begleithandlungen verbunden, deren ursprüngliche Bedeutung oft im Dunklen liegt - z.B. bei der Feuerentzündung an der Stelle, wo die Stange eingeschlagen wird, bei der Verbrennung des Straußes vom vorigen Jahr, beim Verbrennen von Weihrauch und duftenden Pflanzen, bei dem Herumgehen mit angezündeten Kerzen, bei der Besprengung durch Weihwasser mit Hilfe der verbundenen Getreideähren und bei dem Bezeichnen der Stange mit neun Kreuzchen. Diese Handlungen kann man in zwei Gruppen teilen: die erste ist mit Feuer, die zweite mit Wasser verbunden; beide hatten eine Prosperitätsbedeutung. Weitere Handlungen waren: das Gebet zu den Schutzpatronen und das Schießen gegen das Gewitter.
Das Einschlagen der "hora" kann ein Bestandteil des Brauchrechtes gewesen sein, welches später in Lokalaufstellungen von den Schreibern eingetragen wurde. Die Existenz des Weinbergrechtes in der Gewohnheitsform kann man schon zu Beginn des Weinbaues in Mähren voraussetzen.
Die Entwicklung des Brauches "Einschlagen der hora" ist ein Beispiel der fortschreitenden Umwandlung eines Volksbrauches mit festem Glaubens-, Rechts- und Sozialhintergrund in einen unverbindlichen Brauch, welcher in seiner Endphase den ursprünglichen Sinn verliert und zu einer Unterhaltungsart des Volkstheaters im Rahmen des Weinlesefestes wird.