Fürsehen

Ein Brauch, den es in Tieringen schon sehr lange gibt und der sich, wenn auch in den letzten Jahren etwas abgewandelt, bis heute erhalten hat, ist das "Fürsehen" der Kinder bei Taufen. Die Kinder stehen im Halbkreis an dem Tor der Friedhofsmauer, die sich in Tieringen auf drei Seiten um die Kirche herumzieht, durch das die Eltern und Paten mit dem Täufling herauskommen. Mit der einen Hand halten sie ein Seil und versperren so der Taufgesellschaft den Weg, in die andere Hand sollten Eltern und Paten ein Geldstück hineinlegen, erst dann durften sie passieren.
Im Laufe der Zeit, wurden den Kindern die Münzen nicht mehr in die Hand gelegt, sondern einfach in die Luft geworfen. Folglich waren es die Größten und Stärksten, die im Vorteil waren. um das zu verhindern, wurde vor einigen Jahren von Pfarrer Zwirner eingeführt, dass die Kinder in die Kirche kommen, dort ein Lied singen und am Ende des Taufgottesdienstes am Ausgang ein Päckchen bekommen, das Eltern und Paten vorbereitet haben, meist gefüllt mit Süßigkeiten oder kleinen Überraschungen.