Klausentreiben

Oberstorf

Oberallgäu

Bayern

Deutschland - Germany

Dieses Jahr

05.12.2025 (5.12. Abend vor Nikolaus)

Nächstes Jahr

05.12.2026 (5.12. Abend vor Nikolaus)

Turnus

jährlich

Festausübung

N
aktuell

Geografie

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von maps.google.de zu laden.

Inhalt laden

Ort

Oberstorf

Kreis

Oberallgäu

Region

Bayern

Staat

Deutschland - Germany

Beschreibung

Das Klausentreiben im oberen Illertal und seinen Nebentälern gehört zu den bekanntesten Bräuchen der Vorweihnachtszeit im süddeutschen Raum. Die ungewöhnliche Form der Masken, die hohe Aggressionsbereitschaft hatten zur Folge, daß der Brauch heute zunehmend kontrovers diskutiert wird. In Oberstdorf, nur ein Beispiel unter vielen, wird das Klausentreiben am 5. Dezember, also am Vorabend des Nikolausfestes, zwischen 19.30 und 22.00 Uhr durchgeführt. Der Brauch ist Angelegenheit der jüngeren Männer, die in Oberstdorf geboren und hier ansässig sein müssen. Fremden aus anderen Orten ist die Teilnahme nicht gestattet. Das gilt auch für den Klausenbrauch in anderen Orten wie Immenstadt oder Berghofen. Die Klausen verkleiden sich mit Fellen, machen sich mit grotesken Tiermasken unkenntlich und tragen üblicherweise auf dem Kopf ein echtes Hirschgeweih. Um den Leib binden sie sich eine große Kuhschelle; davon ist der im Allgäu übliche Name "Rumpelklausen" abzuleiten. Die Klausen benützen auch Ruten, wie sie bei Rügebräuchen üblich sind. Sie sind aus Weiden gebunden, in manchen Fällen werden aber auch Stahlruten eingesetzt. Die Klausen ziehen lärmend durch die Straßen der Marktgemeinde. Ihr Hauptinteresse gilt jungen Mädchen; aber auch andere Passanten, die meist in Unkenntnis des Brauchtermins unterwegs sind, sind vor den Angriffen der Klausen nicht sicher. Die Zahl der Klausen ist begrenzt; sie werden außerdem namentlich erfaßt. In einer Vorversammlung werden sie auf ihre Aufgaben hingewiesen; vor Übergriffen wird gewarnt, aber es kommt dennoch, wie es den Presseberichten zu entnehmen ist, zu oft folgenschweren Rechtsverletzungen. "Rabiate Rumpel-Klausen auf abendlicher Schläger-Tour - Polizei nahm acht Rowdys fest- mit gefährlichen Schlagwaffen bewehrt", so konnte man es beispielsweise am 7. Dezember 1976 im "Allgäuer Anzeigenblatt" lesen.