Zwetschgenfest

Das Bühler Fest mit der längsten Tradition findet an einem der ersten Septemberwochenenden eines jeden Jahres statt. Gefeiert wird im Bereich der Güterstraße (Rummelplatz und Festzelt) bis zum Bürgerhaus "Neuen Markt" (Kunsthandwerker) und um Rathaus und Kirche (Weindorf). Sonntags findet traditionell der Zwetschgenfestumzug statt, der im wesentlichen von den örtlichen Vereinen gestaltet wird. Zum Festprogramm gehören Konzerte traditioneller Blasmusik, aber auch aus sonstigen Musikrichtungen, und dann die etwas ruhigeren Veranstaltungen wie die Sonntagsmatinee (z. B. zum Thema Industrieentwicklung in Bühl) und Bücherlesungen. In den letzten Jahren gewann auch der Besuch aus den Partnerstädten der Stadt Bühl an Bedeutung.

Die Bühler Frühzwetschge wurde im 19. Jahrhundert zur wichtigsten Handelsware aus Bühl. Bereits 1843, 1890 und 1898 fanden in Bühl Obstausstellungen statt. 1826 wurde von Obstzüchtern der Wunsch geäußert, eine solche Ausstellung wieder durchzuführen und mit dieser Ausstellung ein Fest zu verbinden. So fand am 7. August 1927 das Bühler Obstfest mit einer Ausstellung zu Frühobst, Gartenbau und Bienenzucht statt. Schon damals gab es einen Festumzug und eine Zwetschgenkönigin, die "Blaue Königin". Es soll sich um das erste badische Obstfest gehandelt haben.
1949 fand auf Initiative des Bühler Professors Josef Harbrecht das zweite Bühler Zwetschgenfest statt. Der Charakter des Festes hat sich vom Dankesfest der Nachkriegsjahre immer mehr zum reinen Unterhaltungsfest gewandelt. Die Obstbau- und sonstigen Gewerbeausstellungen kann man längst nicht mehr auf dem Fest finden. Verbunden sind die Feierlichkeiten in der Regel mit einem Vereinsjubiläum oder Jubiläum der Stadt Bühl.