Schellenrührer

Mittenwald

Garmisch-Partenkirchen

Bayern

Deutschland - Germany

Dieses Jahr

27.02.2025 (Donnerstag vor der Fastnacht = Weiberfastnacht)

Nächstes Jahr

12.02.2026 (Donnerstag vor der Fastnacht = Weiberfastnacht)

Turnus

jährlich

Festausübung

N
aktuell

Geografie

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Ort

Mittenwald

Kreis

Garmisch-Partenkirchen

Region

Bayern

Staat

Deutschland - Germany

Beschreibung

Das Schellenrühren beginnt am Unsinnigen Donnerstag um 12 Uhr mittags - aber nur dann, wenn er nicht auf den Agathentag, auf den 5. Februar fällt. Ist das der Fall, wird das Schellenrühren auf den Fastnachtssonntag verschoben. Die Schellenrührer, lauter junge, unverheiratete Burschen, tragen die Werdenfelser Sommertracht: ein weißes Hemd, die schwarze, grünbestickte kurze Lederhose, dazu den typischen breiten, reich mit Blumen bestickten Hosenträger aus Stoff. Vor dem Gesicht haben sie geschnitzte Holzlarven mit einem gemalten Schnurrbart gebunden; der Nacken ist mit einem weißen Tuch zugebunden, damit niemand an seinem Haarschnitt oder an seinen Ohren erkannt werden kann. Als Kopfbedeckung tragen sie den Werdenfelser Hut aus grünem Velour. An einem breiten Ledergurt, um den Bauch geschnallt, tragen die Schellenrührer auf dem Rücken geschmiedete Glocken, drei, vier, fünf auf einmal. Während sich die Schellenrührer im letzten Haus in der alten Häuserzeile rechts an der alten Straße nach Scharnitz versammeln, bringt ein Bub auf einem Hörndlschlitten kleine, flache, aus Tannenreisern gebundene Bögen. Nach dem zwölften Glockenschlag der Kirchturmuhr öffnet sich das Tor, und der lange Zug der Schellenrührer kommt heraus, langsam, nicht gegangen, sondern gesprungen, einer hinter dem anderen. Voraus der Vortänzer, in lange, weiße, seidene, gefranste, Tücher gehüllt, dazu trägt er eine hohe, spitze Mütze. Meist hat er eine Mädchenlarve umgebunden. In den Händen trägt er den mit Seidenbändern geschmückten Bogen. Er tanzt im Wechselschritt, und immer, wenn er den Wechselschritt nach links macht, beugt er sich mit seinem Girlandenbogen aus der Hüfte nach rechts. Und jedesmal, wenn er seinen Wechselschritt nach links macht, springt der lange Zug der Schellenrührer mit dem linken Fuß nach vorn; tanzt der Vortänzer den Wechselschritt nach rechts, dann springen sie mit dem rechten Fuß vor. Dabei kollern laut die Kuhschellen in einem Doppelschlag. So springen sie durch Mittenwald - zunächst bis zur ersten Wirtschaft. Haben sie sich dann in der Wirtschaft entsprechend gestärkt, tanzt und springt der lange Zug lautstark zur nächsten Wirtschaft.

Referenzen

Margit Thüler [Red.]: Feste im Alpenraum : Schweiz, Österreich, Deutschland, Italien, Frankreich. S. 118.