Klöckldreschen
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jährlich
Festausübung
aktuell
Geografie
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Beschreibung
Jeder Feldthurner Bauer wartet in den Klöcklnächten auf die "Klöckldrescher". Die Krapfen stehen bereit, die Klöcklwürste verbreiten einen einladenden Duft und der Weinkrug ist gefüllt. Da beginnt es scheinbar im Stadel zu geistern. Das Geräusch eines Sechserdreschers - "a dicka, dicka Nudelsuppe, a dicka, dicka Nudelsuppe..." - ist zu hören. Zu diesem Takt passt der Reim: "Bäurin, bach Krapfen, die Klöckler sein doa, suscht schlagn mier dein Heard samt der Butterpfann o!" Ein Mädchen leuchtet den Dreschern und ein Bub wendet die Garben. Der Bauer ist erfreut, denn kehren die Klöckler beim ihm ein, wird er nächstes Jahr doppelte Roggenernte haben. Er geht in die Tenne, wo die Klöpfler gerade das "Geride" (widerspenstige Halme) ausdreschen. Der letzte Drusch der Klöckler gilt den ausfallenden Ähren, das ist der "Patsch". Der Bauer darf sich aber noch immer nicht bei den Klöcklern sehen lassen. Ein Bub will den Storzen (große Strohgarbe) binden, andere treiben das gedroschene Getreide durch die Windmühle. Im schwachen Licht der Laterne nehmen sich die hin und her bewegenden Gestalten unheimlich aus. Aus einer Ecke ist das unterdrückte Lachen der Weiblichkeit zu hören, die sich über die Buben lustig macht, der mit dem Storzen nicht fertig wird. Spottweise führt man ihm das "Schwoaßrüehrn" (Blutrühren bei Schlachtungen) vor. Diese Arbeit ist nicht geachtet und wird deshalb immer vom Kleinknecht versehen. Die anderen haben das ausgedroschene Korn in einen Sack gegeben, den einer auf die Schulter nimmt. Nun tritt der Bauer in Erscheinung. Er dankt den Klöcklern, für den Besuch, zollt ihrer Arbeit hohes Lob und lädt zu einer Marende. Die Klöckler folgen der Einladung, das Mädchen mit der Laterne leuchtet ihnen den Weg, ihr folgt der Sackträger, dann stapfen die anderen Klöckler mit den Dreschflegeln hintendrein. Der Sack mit dem Getreide kommt auf den Tisch und jetzt lauscht alles dem Klöckellied: "Heut isch ins a heilige Klöcklnacht, wo man die Krapfn mit Speckschmalz bacht; mier kemmen daher nit früeh und net spat und wünschen dem Bauern guetn Obnd bei Gott, frulu...frulu...guggu..." In den weiteren Strophen rufen die Klöckler den Segen in Stall, Feld und bei den Kindern herbei. Nach dem Lied erhält der Bauer von einem anderen Klöckler den Getreidesack. Dieser bedankt sich mit Wein, Brot, Krapfen und Würsten und bittet die Klöckler, nächstes Jahr wiederzukommen.
Für Fehlschläge teilt die Kleindirn Strafen aus. Der Fehlschläger bei den Garben hat die "Rogg-Alte", der beim Halm die "Geride-Alte" und der bei der Verabreichung der Ähren die "Patsch-Alte".
Hat der Bauer den Drusch schon vollendet und finden die Klöckler keine Garben zum Dreschen, so spielt sich alles ab, als sei wirklich Korn da. Die Klöckler suchen dann das Korn, geben es in den Sack und überreichen es dem Bauern.
Nach der Marende geht es weiter. Man braucht nur dem Gejohle nachzugehen, um die Klöckler auch in der Dunkelheit zu finden. Mit dem Dreschflegel schlagen sie in den Schnee, denn wo die Klöckler hinhauen, wird es reiche Ernte geben.
Referenzen
Friedrich Haider: Tiroler Volksbrauch im Jahreslauf, Innsbruck/Wien/München 1968, S. 267f.

