Butz
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Beschreibung
Am Montag nach Aschermittwoch macht sich im Morgengrauen ein altertümliches Fastnachtszüglein auf den Weg zum "Rumpel". Hauptfigur bei diesem fastnächtlichen Heischebrauch ist der Butz.
In einer gemütllichen Bauernstube werden die Buben frühmorgens eingekleidet und mit einem Frühstück versorgt. Auch der mit Tannengrün dicht vermummte und mit Bändern geschmückte Heuwagen wird an der Hauptstraße hergerichtet. Gegen sieben Uhr zieht das Grüpplein los und kündet seinen Heischegang mit Glockengebimmel und Hornstößen an. Im Wagen sitzt der weiße Butz oder Baccus, mit fülligem Bauch, weißer Kutte und Zipfelmütze. Sein Gesicht ist von einer alten, bäurischen Larve bedeckt. Er stösst immer wieder in sein Kuhhorn und hat über das Fass auf dem Wagen zu wachen, das der Küfer mit gespendeten Wein füllt. Der Küfer ist ein mit einer Lederschütze bekleideter Mann und trägt in der einen Hand den Küferhammer, in der anderen eine kupferene Weinkanne. Zu den Bützlern gehört außerdem der Fuhrmann, der seine zweibeinigen, mit Glocken behangenen "Zugpferde" antreibt, der Tännlibueb, der Plätzlibueb und der Chärtlibueb, die alle mit einer Sammelbüchse unterwegs sind. Bis vor einigen Jahrzehnten war auch der Schnägglibueb dabei, dessen Kleid über und über mit Schneckenhäuschen behangen war. Ein weitere Figur ist der Quacksalber, der hier unter dem Namen"Doktor Eisenbart" oder auch als Säupeter mit seinem Bauchladen seine Ingredenzien an den Mann oder die Frau bringt . Schließlich gehört noch das Eierweybli oder Jümpferli dazu, das trotz weiblicher Kostümierung traditionellerweise von einem Jüngling dargestellt wird und die gespendete Eier einsammelt, und die gewichtige Figur des Wilhelm Tell mit Sennenbluse und Armbrust.
Referenzen
Edith Schweizer-Völker: Butzimummel, Narro, Chluri. Bräuche in der Regio, Basel 1990, S. 41.

