Jugendfest
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Beschreibung
An einem Sonntag zwischen Juni und September findet das Jugendfest statt. Es beginnt frühmorgens mit einer lautstarken Tagwacht, die mit Trommelwirbeln das Jugendfest ankündigt. Weiterhin umfasst das Fest einen Umzug von historischen Figuren, den althergebrachten Tanz von Leu, Wild Ma und Vogel Gryff sowie Wettspiele der Kinder und Jugendlichen. Zum Abschluss des Festes formieren sich die Kinder noch einmal für die traditionelle Polonaise. Mit dem unentbehrlichen Bhaltis in der Hand wird lautstark und fröhlich verkündet: "Fi-fa-fo, s'Jugendfescht isch do - aber nit in Räge ko!"
Die Basler Jugendfestvereine St. Alban-Breite, Aeschen-Gundeldingen, Spalen, St. Johann, Steinen-Bachletten-Neubad und Kleinbasel berufen sich auf Gründungsdaten um die Mitte des 19. Jahrhunderts, Aeschen-Gundeldingen sogar auf das Jahr 1757. Ein Dokument aus dem Basler Staatsarchiv bezeugt, dass am 1. September 1824 auf dem heutigen Kasernenareal, wo früher das Klingeltalkloster stand, ein Jugendfest mit rund 200 Kindern im Auftrag der GGG (Gesellschaft für das Gute und Gemeinnützige Basel) durchgeführt worden war. Damals beabsichtigte man noch ernsthaft, "die Jugend unserer Vaterstadt zu lieblichen Maifesten zu vereinigen", und diese arteten zeitgemäß vor allem in patriotische Darstellungen aus.
Die Jugendfestvereine Stadtquartier, Steinen, St. Johann und Spalen wurden 1862 nach einem Großanlass auf der Schützenmatte mit rund 2000 Kindern ins Leben gerufen. Die Kleinbasler nehmen für sich das Gründungsjahr 1845 in Anspruch, während sich St. Alban auf das Jahr 1855 beruft. Zur mehrfachen 50-Jahr-Feier der Vereine gab es am 11. Juli 1912 noch einmal ein "Allgemeines Jugendfest" auf der Schützenmatte, bei dem die historische Entwicklung Basels dargestellt wurde. "Diese Darstellungen sollen in den Herzen der Kinder die Liebe zur Heimat und die Ehrfurcht vor den Taten unserer Ahnen fördern", heißt es im illustrierten Festführer.
Referenzen
Edith Schweizer-Völker: Butzimummel, Narro, Chluri. Bräuche in der Regio, Basel 1990, S. 41.

