Gärbertinzltag
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Beschreibung
Zu Pfingsten wurde in Meran der "Gärbertinzltag" abgehalten. Beda Weber beschrieb ihn 1845 folgendermaßen: "Sie erschienen mit aufgestülptem Hut im gelbledernen Leibrock bis auf die Knie herab, vorn zugeknöpft, mit weißem Koller um den Hals, dessen grünseidene Einfassung über Schulter und Brust herabflatterte, jeder ein Schwert in der Scheide vor sich hertragend. So zogen sie paarweise in die Kirche zum Hochamt und aus derselben zurück ins Wirthshaus zur Mahlzeit. Nach derselben thaten sie ihre Handwerksgeschäfte ab, abends war Tanz, und ein oder anderer blaue Montag galt als lustiger Zusatz zum Feste. Da geschah es vor dem Auseinandergehen, daß vier handfeste Männer vor dem Wirthshaus sich aufstellten, eine Ochsenhaut an den vier Enden haltend. In dieselbe warf man einen Zunftgenossen zur Meisterprobe aus dem Fenster herunter, und je nachdem die vier Hälfter die Enden der Ochsenhaut anzogen oder nachließen, flog und sank der Geprellte auf und nieder.
Die Metzger hielten den Schloaf-Eva-Umzug. Sie trugen nämlich einen Zunftgenossen zur Handwerksprobe auf einer Stange durch die Stadt, mit Kuhschweifen geziert, und warfen ihn in den Hauptbrunnen. Der also Eingetauchte hatte das Recht, mit Kuhschweifen und vorräthigen Geschirren die Umstehenden zu bespritzen. Die Bäcker und Müller hielten abends einen langen Aufzug mit Bretzen und Mühlrädern aus Blech, die mit Wein gefüllt waren, und bothen den Begegnenden davon zu trinken, nachdem sie selbst weidlich daraus getrunken hatten. Die Faßbinder hielten wunderliche Gebräuche zu Ehren der heiligen Barbara."
Referenzen
Friedrich Haider: Tiroler Volksbrauch im Jahreslauf, Innsbruck/Wien/München 1968, S. 267f.