Maibaum „umlassen“ (umlegen)
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jährlich
Festausübung
erloschen
Geografie
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Beschreibung
In der bei Budapest liegenden Ortschaft Budaörs feierte man vor dem zweiten Weltkrieg nicht nur das Aufstellen des Maibaums am ersten Mai, sondern auch seinen Abbau am ersten Sonntag im Juni. Im Juni wurden die Maibäume "umgelassen" (abgebaut). Die Maibäume, deren Stämme Tannen bildeten und deren Spitzen mit Kirschbäumen verbunden waren, standen vor den Wirtshäusern aufgestellt. Ihre Spitzen, die "Kronen" waren mit ungarischen nationalfarbigen Bändern und Fahnen geschmückt. (Weiteres zum Maibaum siehe Budaörs Maibaumstellen).
Michael Ritter beschreibt, wie das "Umlassen" der Maibäume von statten ging:
"Das Maibaum umzulegen [...] erforderte einiges Geschick. Es durfte ja kein Schaden entstehen, weder in den oft dicht zusammengebauten Häusern, noch bei den Schaulustigen, die sich bei dieser Gelegenheit zahlreich einfanden, insbesondere Mädchen. Deshalb übernahm einer der Burschen das Kommando, der dann die "Stützen", zwei zu einer Gabel gebundene Stangen, dirigierte, die einige Burschen bedienten, so dass der Baum allmählich in die gewünschte Richtung zu liegen kam. War es soweit, versuchte mancher der Beteiligten zur Krone zu kommen, um sich die Fahne anzueignen. Wem dies gelang, der schwenkte sie einige Male und trug sie in den Tanzsaal, wo die Kapelle schon auf den Einzug des Burschen mit der Fahne gewartet hatte. Daraufhin begann die Tanzunterhaltung und die erste Tour gehörte denen, die am Umlegen des Maibaums beteiligt waren. Nur sie waren berechtigt, mit ihren Tänzerinnen den Tanzboden zu betreten."
Referenzen
Michael Ritter: Ein Jahr in Budaörs. Egy naptári év szokásai Budaörsön, Budaörs 1996, S. 32 u. S. 37.

