Fasching in Csömör (Farsang Csömörön)

Csömör

Gödöllöi

Pest

Magyarország - Hungary

Dieses Jahr

04.03.2025 (Fastnachtsdienstag) - 04.03.2025 (Fastnachtsdienstag)

Nächstes Jahr

17.02.2026 (Fastnachtsdienstag) - 17.02.2026 (Fastnachtsdienstag)

Turnus

jährlich

Festausübung

N
aktuell

Geografie

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Ort

Csömör

Kreis

Gödöllöi

Region

Pest

Staat

Magyarország - Hungary

Beschreibung


Vor 1932 wurde der Fasching der deutschen Minderheiten in Csömör ganz anders gefeiert, als danach. Die Burschen haben zwei Burschenrichter aus den betuchteren Kameraden ausgesucht, die für die Faschingsfeier Musiker engagiert haben. Die Musiker spielten bis 23-24 Uhr die Drehorgel. Am Faschingsdienstagnachmittag um 16 Uhr gingen drei Maskierten (maskura), die von den Burschenrichtern ausgesucht wurden, in die Kneipe. Hinter ihnen her eilte die Jugend des Dorfes. Jeder Bursche musste 1 Forint und 20 Kreuzer Eintritt zahlen. Einer des interessantesten Teils der Feier war der "prakkerolás", das Mädchenschlagen, das zwischen 16 und 17 Uhr stattfand. Die Burschen tanzten mit den Mädchen in der Runde. Einer der Burschenrichter stand an einer Stelle und wenn ein tanzendes Paar zu diese Stelle kam, nahm der Mann das Mädchen fest in die Arme und stellte es dem Burschenrichter hin, der dem Mädchen dann mit einem Waschpritsche zwei Hiebe versetzte und anschließend es dann mit der Pritsche von sich schob. Gegen 22 Uhr fing der Kissentanz (vánkostánc) an. Hier nahmen die Mädchen die Führungsrolle an und bezahlten. Sie stellten sich mit den Männern in einer Runde auf. In der Mitte der Runde stand ein Stuhl mit einem Teller darauf, wohin das eingezahlte Geld hineingelegt wurde. Bei einem der Burschenrichter war ein kleines Kissen, das er vor seine Geliebte hinstellte. Beide knieten sich auf das Kissen und küssten einander. Darauf nahm das Mädchen das Kissen an sich, tanzte eine Runde mit ihrem Geliebten, zahlte so viel Geld, wie sie konnte, ein und stellte dann das Kissen vor einem anderen jungen Mann hin, der in der Regel ein Freund ihres Geliebten war. Sie und der Freund knieten sich hin und küssten einander. Dann nahm dieser Freund das Kissen und so ging das Spiel weiter, bis alle Mädchen gezahlt hatten. Denn es ging unter anderem darauf hinaus, dass man auch die Mädchen bezahlen lässt. Um 24 Uhr war die Feier zu Ende und man ging nach Hause.
Beim Spiel des "prakkerolás" waren drei Männer als Priester, Mädchen und Bursche verkleidet. Sie gingen am nächsten Tag von Haus zu Haus. Eine von ihnen legten sie auf eine Leiter, als ob er gestorben wäre. Der als Priester verkleidete Mann nahm mit einem Besen Wasser aus einem Eimer und sprenkelte damit den "Toten" ein, das Einweihen des Toten nachahmend. Damit wurde ausgedrückt, dass der Fasching gestorben ist. Vor dem "Priester", ein verheirateter Mann, ging ein als Ministrant verkleideter Bube. Der "Priester" schmierte Russ auf die Stirn des Buben und sagte dabei: "Piste e blasom, pleibst e blasom" (Du bist verrückt und bleibst verrückt.)
Nach 1932 wurde Fasching gänzlich anders gefeiert. Die Burschen verkleideten sich je nach Phantasie zum Beispiel als Mädchen, Schornsteinfeger, schwangere Frau oder als ein Bündel tragender Jude. Sie gingen am Aschermittwoch von Haus zu Haus und heischten nach Ei und Fett. Damit machten sie am Abend ein reiches Abendessen, wonach sie sich zum Tanz erhoben. An dem Haus, wo keine oder kaum Eier gegeben wurden, durften die Burschen hineingehen und in den Hühnerstall sich selber bedienen. Falls die Türen vor ihnen verschlossen waren, durften sie über den Zaun klettern um die Hühner durchzusuchen.

Geschichte:
Csömör bestand aus zwei Teilen. In dem einen wohnten katholische Deutsche und Slowaken, im anderen evangelische Slowaken. In den 30er Jahren sind die Faschingsbräuche der Csömörer zusammengeschmolzen, aber früher waren sie unterschiedlich. Die Bräuche der Slowaken ähnelt sich dem Fasching nach der 30er Jahren. Die deutsche Minderheiten feierten so, wie vor 1932.

Referenzen

Ébner Sándor: A farsang hajdan és ma Csömörön. In: Ethnographia 43. Budapest 1932. 28-29. [Ébner, Sándor: Die Fasching damals und heute in Csömör. In: Ethnographia 43. Budapest 1932, S. 28-29.