Altjahresesel

Die offizielle Eröffung des "Altjahrsesu" beginnt am Silvesterabend beim 8. Glockenschlag der Schwarzenburger Dorfkapelle. Junge Burschen ziehen am 31.12. zwischen 21 und 23 Uhr unter großem Lärm, den sie mit Schellen und Peitschen vollführen, mit dem "Altjahresel" kreuz und quer durch das Dorf. Zwei der Teilnehmer stecken im Esel. Ein anderer fungiert als Eseltreiber. Der Esel versinnbildlicht das alte Jahr. Die Prügel, die der Esel bezieht, dienen innerhalb des Brauches dazu, alles Schlechte des ausgehenden Jahres zu vertreiben.
Weitere Figuren, die an dem Umzug teilnehmen, sind unter anderem ein Schweineblasen schwingendes "Söüblatteremandli", ein Teufel, ein Hochzeitspaar und ein Pfarrer. Alle Mitwirkenden müssen Ortsbürger sein und die Volljährigkeit erreicht haben. Auf ihrem Weg durch das Dorf macht der Umzug in verschiedenen Gaststätten und Lokalen Rast. In jeder dieser Lokalitäten verliest die Figur des Pfarrers seine "Altjahrspredigt". Der persiflierende Inhalt der Rede ergibt sich aus Ereignissen, die das Dorfleben im vergangenen Jahr geprägt haben. Um 23 Uhr endet das Treiben rund um den "Altjahrsesu".


Geschichte:

Der Silversterbrauch in Schwarzenburg hat einen nicht näher bestimmten heidnischen Urpsrung. Als zentrales Anliegen gilt es beim "Altjahresu" die bösen Geister des vergangenen Jahres zu vertreiben, um das kommende Jahr glücklich und unbelastet antreten zu können. Der Atljahresesel nimmt eine Sündenbockfunktion ein. Durch die (angedeuteten) Prügel, die der Eseltreiber dem Esel zufügt, büsst das Tier für die Sünden der Menschen.