Äschesäck mache
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04.03.2025 (Fastnachtsdienstag)Turnus
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Beschreibung
Der "Äschesäck" ist eine Fastnachtsfigur der Hettinger Straßen- und Häuserfastnacht. Die Männer hatten sich als Frauen verkleidet und hatten Röcke, Mäntel und dergleichen an, während sich die Frauen in Männerkleidung und Manschersterhose, blaues Hemd und Kittel oder Anzug verkleideten. Der Kopf war bei Mann und Frau mit denselben Sachen verhüllt. Der Hinterkopf war in ein großes Kopftuch eingepackt, während das Gesicht mit einem alten "Vorhängle" (Stück einer alten Scheibengardine) verhüllt war. In der Zeit zwischen Dreikönig und Fastnachtsdienstag 24 Uhr war die Zeit der Äschesäck. Von Montag bis Donnerstag (Freitag war Abstinenztag, Samstag Marientag und Sonntag Ruhetag durfte sich niemand verkleiden) zogen abends verschiedene Äschesäck-Gruppen mit meistens 6-7 Personen durch den Ort und besuchten einzelne Häuser. Meistens hatte die Gruppe auch einen "Quetschkommodenspieler" mit dabei, der zur Unterhaltung und zum Tanz aufspielte. Leise schlich sich die Meute an die Haustür und mit einem Schwups war sie im Hausflur und machten mit einem "Heuja, heuja, schwarzer Habber" (= im Kamin geräucherter Schinken) ihren Eintritt bemerkbar. Im Nu waren sie in der Stube, nahmen unaufgefordert Platz und fingen mit verstellter Stimme allerlei dummes Zeug zu erzählen an. Die Äschesäck wurden dann von den Hausbewohnern bewirtet.
Die Kinder durften erst am Fastnachtsmontag und -Dienstag Äschesäck machen, aber erst nachdem sie die Kreuzwegandacht, die an diesen Tagen mittags um 12 Uhr stattfand, besucht hatten. Am Nachmittag, nach dem Fastnachtsumzug, bei dem sie als Fußgruppe mitwirkten, zogen sie dann verkleidet wie die Erwachsenen von Haus zu Haus und bekamen Dörrobst, Süßigkeiten, Fastnachtsküchli, Äpfel und Hutzel. Kurz vor dem Abendläuten mußten die Kinder zu Hause sein.