Baitchai

Le Noirmont

Saignelégier

Jura

Schweiz / Suisse / Svizzera - Switzerland

Dieses Jahr

12.02.2024 (Fastnachtsmontag = Rosenmontag)

Nächstes Jahr

03.03.2025 (Fastnachtsmontag = Rosenmontag)

Turnus

jährlich

Festausübung

N
aktuell

Geografie

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Ort

Le Noirmont

Kreis

Saignelégier

Region

Jura

Staat

Schweiz / Suisse / Svizzera - Switzerland

Beschreibung

Jeder Erwachsene, der Lust auf den „Baitchai“ hat, findet sich zwischen 10 und 11 Uhr im „Café Montagnard“ ein. Mitzubringen ist einzig ein Schlag- oder Blasinstrument. Am beliebtesten sind Kuhhörner, aber auch Pfeifen und Trompeten. Auf kleinen Leiterwägen werden leere Metallfässer herangefahren, die als Schlaginstrumente dienen. Nach Möglichkeit tragen die Teilnehmer ein weißes Hemd über der Kleidung – eine weiße Zipfelmütze gehört in jedem Fall dazu. Um 11 Uhr geht es los: Voraus zieht die rote Baitchai-Fahne, begleitet von einem Maskierten mit einer riesigen, ungeschlachten Larve. Ihnen folgt das wichtigste Requisit, der Leiterwagen mit einem Berg von leeren Harassen (Kästen) zum Versorgen der erheischten Weinflaschen. Mit ohrenbetäubendem Lärm wird solange in den Gassen und vor den Hauseingängen ausgeharrt bis endlich ein Türspalt aufgeht und ein paar Flaschen herübergereicht werden. Oft steht der Wein auch schon zum Abholen vor der Türe bereit. Es scheint fast, als wollen sich die Bewohner vor der lärmenden Horde verbergen. Das Comité sorgt dafür, das bei dem Umgang kein Haus verschont bleibt. Erst zwischen 2 und 3 Uhr morgens kehrt die Schar ins Café zurück, diesmal zu einem ausgiebigen Festessen, bei dem der spendierte Wein zu Ehren kommt. Nach dem Essen geht es unermüdlich weiter. Die ganze Nacht wird eisern durchgehalten und die Unentwegten ziehen beharrlich weiter. Noch zur Arbeitszeit klopft ein dezimiertes Grüpplein Geschäfte und Betriebe ab, um weitere Gaben zu erheischen. Mit den Spenden werden später immer wieder kranke und alte Dorfbewohner bedacht: meist reicht der Vorrat bis zum nächsten Jahr.

Referenzen

Edith Schweizer-Völker: Butzimummel, Narro, Chluri. Bräuche in der Regio, Basel 1990, S. 41.