Barreien
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16.02.2026 (Fastnachtsmontag = Rosenmontag)Turnus
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Festausübung
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Beschreibung
Am Fastnachtsmontag haben es die Schulbuben von Musau bei Reutte sehr eilig. Sie müssen zum "Barreien" ihren Hauptmann und den Zugführer wählen. In Musau ist es so, dass fast immer nur ein Bub ausschult. Dieser als der Älteste ist dann Hauptmann. Der als nächster dann zum Ausschulen dran ist, wird als Zugführer sein Stellvertreter. Um etwa halb vier Uhr nachmittags zieht die Bubenschar los, und sie hat es eilig, denn jedes Haus soll besucht werden, vom Weiler Roßschlägen, wo das Barreien beginnt, bis zum Weiler Platte, wo es endet. Um neun Uhr abends muss nämlich mit dem Barreien Schluss sein. Die Barreier tragen farbenprächtige Spitzhüte und haben Säbel umgehängt. Der Hauptmann und der Zugführer tragen meist wirkliche Säbel. Der Zugführer voran, so treten sie in das Haus. In der Stube sind sie im Halbkreis aufgestellt und schreien ihren Spruch heraus: "Früh abends (bzw. später nur noch "Abends") kommen wir in ein Haus und bitten um Barreien aus." Jeder der Buben hat auch schon sein Geldsäckle aus der Tasche gezogen. Die Hausleute geben den Buben etwas Geld, meist einen Schilling. Hauptmann und Zugführer bekommen ihrem Rang entsprechend ein geringes mehr. Die Geldsäckchen verschwinden rasch in den Hosensäcken. Dann kommandiert der Hauptmann "Habt acht!", "Rechts um!", "Im Gleichschritt marsch!" Beim Abmarsch ist der Hauptmann voran. Nun schreien alle Buben wieder, so laut sie können einen zweiten Spruch: "Hinaus in die Ferne mit sieba Fäßle Bier, drei hamm' mer gsoffa, jetzt hamm' mer bloß no vier!" Jeder sagt noch zweimal "Vergelt's Gott, z' tausendmal!" und schon geht es dem nächsten Hof zu.
Referenzen
Friedrich Haider: Tiroler Volksbrauch im Jahreslauf, Innsbruck/Wien/München 1968, S. 267f.

