Bischofsfest
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Beschreibung
Alljährlich fand im Münster zu Straßburg am Nikolaustag oder auch am Tag der Unschuldigen Kinder das Bischofsfest statt. An diesem Tag wählten die Chorknaben aus ihrer Mitte einen Bischof, der, mit den Insignien der bischöflichen Würde bekleidet beim Vers Deposuit potentes des Magnificat feierlich den Bischofsstuhl bestieg, die gebräuchlichen Gebete hersagte und zum Schluß der ganzen Gemeinde den Segen erteilte. Die übrigen Chorknaben, denen die Kanoniker Amt und Sitz, sogar im Chor, hatten abtreten müssen, sangen die üblichen Responsorien. Es waren also an diesem Tage die Rollen vertauscht: die Schüler versahen alle Obliegenheiten ihrer Vorgesetzten, selbst die kirchlichen Zeremonien und fühlten sich zwei Tage lang in Amt und Würde wie sonst die gestrengen Herrn Oberen. Nach der Vesper ging's in lustigem und ausgelassenem Maskenaufzug durch die Straßen der Stadt, an der Spitze in würdevoller Haltung der Knabenbischof, hinter ihm sein Hofstaat. Kein Vorübergehender war vor Belästigungen sicher, und es war ein förmliches Faschingstreiben mit tollem Mummenschanz, das sich da in aller Öffentlichkeit abspielte, wenn wieder der Tag des Bischofsfestes gekommen war.
Natürlich wurde bei diesem Aufzug ein entsprechender Cantus losgelassen, der "stentorea voce" von der Schülerschar gesungen wurde, und den der jeweiligen Schulmeister zu verfassen hatte.
Referenzen
Albert Kolb: Feiern und Feste im alten Elsaß. In: Elsaß-Land - Lothringer Heimat, Oktober 1920, S. 20-22.