Bräuteln
Dieses Jahr
13.02.2024 (Fastnachtsdienstag)Nächstes Jahr
04.03.2025 (Fastnachtsdienstag)Turnus
Festausübung
Geografie
Ort
Kreis
Region
Staat
Beschreibung
Die Männer, die im vergangenen Jahr geheiratet haben, wurden am Fastnachtsdienstag zum Marktbrunnen geführt und auf einer gesattelten Stange beim Klang eigentümlicher Musik und umsprungen von vermummten Gesellen dreimal um den Brunnen getragen. Das Herumtragen geschieht zu Ehren der Jungfrau Maria, deren Bild die Säule des Brunnen zierte. Dann wird den jungen Ehemännern die Fußspitze gewaschen als Sinnbild der Reinigung und des Gelöbnisses, rechte und ehrsame Bürger der Gemeinde zu werden. Man ließ ihnen aber doch noch eine Wahl. Beauftragte ledige Männer stellen ihnen die Frage, ob sie Wasser oder Wein wollten. Übermütige wählten Wasser und wurden dann getauft, was natürlich ein großes Vergnügen für alle gab; meistens aber wurde aber Wein gewählt, was bedeutete, dass das Baden unterblieb, der Ehemann aber den Wein und was dazu gehörte im Wirtshaus bezahlte.
W. Baur berichtet von einem weiteren Detail, und zwar würden auf dem Weg zum Marktbrunnen Körbe voller Brezeln, Krapfen, Würste und Orangen an das närrische Publikum verteilt. Außerdem würde die Ehre des Bräutelns auch silbernen und goldenen Bräutlingen zuteil.
Was die historische Entwicklung des schon 1791 in einem Lexikon von Schwaben dokumentierten Brauches anbelangt, weist Baur daraufhin, dass das Sigmaringer Bräutlingsbad im 18. Jh. abgeschafft bzw. in ein Fuß-/ Stiefelbad umgewandelt worden sein soll.