Chlausjagen

Das Chlausjagen ist ein Brauch der Anfangs Dezember stattfindet. Nachdem er früher im ganzen Seetal anzutreffen war, wird er heute nur noch in Hallwil ausgeübt.
Das Hallwiler Chlausjage wird von sechs maskierten, schellenbehangenen Knaben zwischen 13 und 15 Jahren ausgeführt. Diese Chlausen ziehen am Chlausabend von Haus zu Haus, um eine Gabe zu erhalten sowie Nüsse und Ruten zu verteilen.
Die Chlausen sind immer einer Rolle zugeschrieben. Der weissgekleidete "Herr" mit einer Krone auf dem Haupt, die ebenfalls in Weiss gekleidete "Jumpfere",der trottelige "Joggeli" in Knechtentracht der "Wächter" als Ordnungshüter in Polizeiuniform sind Teil der Chlausen. Dazu kommen der in schwarz gekleidete "Möörech" und der "Root" welcher in roten Gewändern Auftritt.
Jeder Chlaus reitet auf einem Steckenpferd und trägt auf seiner Brust vier bis Fünf Schellen oder Glocken.
Der Wächter ist mit Säbel, Horn und einem Tornister voller Ruten ausgestattet, die Jompfere trägt einem Sack voll mit Mandarinen, Äpfeln, Lebkuchen und Nüssen mit sich.

Bei Einbruch der Dunkelheit beginnen die Chlausen ihren rasselnden Lauf durch das Dorf. Vor jedem Haus kündigt der Wächter die Ankunft der Chlausen mit einem Hornsignal an, um die Bewohner aus dem Haus zu locken. Vor der Tür hüpfen die Chlausen unermüdlich auf und ab und traktieren die Leute mit den Glocken und Schellen. Dies dauert solange bis die Bewohner sich mit einer kleinen Spende erkenntlich zeigen. Zum Dank erhalten sie eine Handvoll Nüsse und für unartige Kinder eine Rute. Am Abend lädt die Brauchtumskommission die Chlausen zum essen ein. Anschließend zählen die Chlausen ihre "Beute". Ein fester Teil kommt der Brauchtumskasse zu, der Rest wird unter den Chlausen verteilt.