Christopher Street Day

Köln

Köln

Nordrhein-Westfalen

Deutschland - Germany

Dieses Jahr

06.07.2025 (1. Wochenendsonntag im Juli)

Nächstes Jahr

07.06.2026 (1. Wochenendsonntag im Juni)

Turnus

jährlich

Festausübung

N
aktuell

Geografie

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Ort

Köln

Kreis

Köln

Region

Nordrhein-Westfalen

Staat

Deutschland - Germany

Beschreibung


Ablauf:
Der Christopher Street Day in Köln (CSD) ist ein Festival der schwul-lesbischen Szene Kölns. Er ist abschließender Teil eines zweiwöchigen Veranstaltungsmarathon mit dem Namen "Cologne Pride". Dieser findet jedes Jahr Ende Juni, Anfang Juli in Köln statt.
Begonnen wird der CSD mit einer feierlichen Eröffnungsgala der AIDS-Hilfe Köln im "Maritim Hotel". Die folgenden drei Tage sind einem Straßenfest in der Kölner Altstadt gewidmet, dessen Hauptakt und zugleich Höhepunkt eine Parade bildet, welche am Sonntag Nachmittag durch die Kölner Innenstadt zieht.

Der CSD in Köln ist das größte Gay-Pride-Festival in Europa und zugleich eines der größten weltweit. Jährlich nehmen zehntausende Aktivistinnen und Aktivisten daran teil. Daneben wird die Parade von hunderttausenden Besucherinnen und Besuchern begleitet. Die Parade ist zugleich sommerlich karnevalesker Straßenumzug und politische Demonstration für die Rechte und die Anerkennung der homosexuellen Bevölkerung. Gay-Pride (engl. schwuler Stolz) steht dabei für die demonstrativ und selbstbewusst gezeigte sexuelle Identität der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Im Rahmen des CSD nützen sie die Möglichkeit, ihre sexuelle Orientierung öffentlich zu inszenieren ohne diskriminiert zu werden.

Jährlich wird der CSD unter ein Motto gestellt, welches den Wunsch nach Verbesserung der Lebenssituation von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen in der Gesellschaft widerspiegelt. Dieses Motto wird auch als Statement für den selbstverständlichen Umgang der Menschen miteinander verstanden.

Durch die Cologne-Pride-Veranstaltungen im Vorfeld des CSD und die Eröffnungsgala soll ein breites gesellschaftliches Publikum im Sinne des CSD-Mottos angesprochen werden. Es handelt sich hierbei um Konzerte, Theateraufführungen und politische Diskussionsforen. Für das Straßenfest wird die Kölner Altstadt großflächig für den Verkehr gesperrt. Auf den Straßen und Plätzen die sich zwischen Dom und Heumarkt befinden, finden Tanzveranstaltungen, Kleinkunstaufführungen und politische Diskussionen statt. Auf drei Bühnen ist Platz für Konzerte nationaler und internationaler Künstler.
Die CSD-Parade startet sonntags um 12 Uhr an der Deutzer Brücke und führt durch die Kölner Innenstadt bis kurz vor den Dom, beendet wird der CSD traditionell durch eine Abschlusskundgebung auf dem Heumarkt.

Der Straßenumzug besteht aus vielen Wagen, von denen unter anderem Technomusik erklingt. Auf ihnen befinden sich, meist tanzende, nichtheterosexuelle Aktivisten von unterschiedlichen Gruppierungen. Auch politische Parteien nehmen mit eigenen Umzugswagen am Geschehen teil. Ähnlich der Karnevalsumzüge werfen die Aktivisten Gegenstände in die am Straßenrand wartenden Besucher, wie z.B. Kondome. Zwischen den Wagen laufen Einzelpersonen oder Gruppen und nehmen so am Umzug Teil. Ziel ist es, sich frei von Zwängen zu Bewegen und seine Lebensfreude auszuleben. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind dabei meist mit Bezug zu ihrer sexuellen Orientierung gekleidet und teilweise aufwändig maskiert. Es gibt als Frauen verkleidete Männer, so genannte "Drag Queens" mit Plateauschuhen und fantasievollem Federschmuck, ebenso wie Frauen und Männer im SM-Lederdress. Auch ist viel nackte Haut zu sehen, sowie ein ungehemmtes Spiel mit Geschlechtssymbolen.
Organisiert und veranstaltet wird der CSD Köln wie auch der rahmen gebende Cologne Pride von "KLuST", dem "Kölner Lesben- und Schwulentag e.V.". Er finanziert sich hauptsächlich durch Sponsoring namhafter, teilweise internationaler, Firmen.

Geschichte:
Beim CSD in Köln handelt es sich um eine junge Form des öffentlichen Feierns. Dabei stehen die individuellen Bedürfnisse der einzelnen Teilnehmenden im Fordergrund. Der CSD entstand aus der Emanzipations- und Bürgerrechtsbewegung der Homosexuellen seit dem Ende der 1960er Jahre. Christopher Street Days werden in vielen europäischen und amerikanischen Städten in Erinnerung an die dreitägigen "Stonewall-riots" in New York gefeiert. Diese begannen am 27. Juni 1969, als in dem New Yorker Homosexuellenlokal "Stonewall-Inn" in der Christopher Street eine ungerechtfertigte Polizeirazzia durchgeführt wurde. Damit hatten sich zum ersten Mal in der Geschichte Homosexuelle öffentlich und erfolgreich gegen Diskriminierung auflehnten. Seit 1970 werden nun im Andenken an diesen Anlass alljährlich Protestmärsche unter dem Namen Christopher Street Day organisiert.

Durch die Ereignisse in der Christopher Street bekamen die Homosexuellen ein neues Selbstbewusstsein, auch sie wollten öffentlich ihre Gefühle zeigen. Seit Beginn der 1990er Jahre änderte sich die Protestform der anfänglichen Demonstrationen hin zu Straßenfesten und Umzugsparaden. Funktionen des Karnevals wurden übernommen, dass Spiel mit der "verkehrten Welt" in der die Teilnehmenden durch Maskierung und Rollenwechsel ihre Identitäten und ihre Bedürfnisse frei von Alltagszwängen ausleben konnten und können.
In Köln fand erstmals 1991 ein Christopher Street Day unter dem Namen "Kölner Lesben- und Schwulentag" statt. Die anfänglich geringe Zahl der Teilnehmenden und der Besucher stieg von Jahr zu Jahr an. 2002 wurde in Köln der "Europride" als gesamteuropäisches Ereignis ausgerichtet. An ihm nahmen 50.000 Aktivisten Teil und er wurde von 1,5 Millionen Besuchern verfolgt. Seither ist der CSD in Köln in das Rahmenprogramm des Cologne Pride eingebettet.
Köln gilt als mit Abstand größte Homosexuellenmetropole in Deutschland. In keiner anderen Stadt Deutschlands bekennen sich mehr Menschen offen zu ihrer Homosexualität. Der "rosa Karneval" hat eine breite Akzeptanz bekommen in der für ihren Frohsinn bekannten Stadt. Die Homosexuellen wurden hier durch den CSD auch als Wählerpotential und Wirtschaftsfaktor erkannt. Politiker aller großen Parteien zeigen sich bei den Veranstaltungen des CSD und Wirtschaftsunternehmen richten ihre Werbung nach ihm aus. Köln profitiert von dem CSD als Imageträger und stellt sich durch ihn als weltoffen und tolerant dar. Heute ist der CSD nach dem Kölner Karneval und dem Musikfest am Ring die größte Veranstaltung Kölns.