Dreikönig Dreikönig
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Beschreibung
In der Woche vor dem Dreikönigstag wurde um die Jahrhundertwende in Bühlertal ein Drama aufgeführt. Fünf Personen ziehen von Haus zu Haus
und spielen ihr kleines Theaterstück:
Personen: Herodes, ein schriftgelehrter Jude im Kaftan mit einem großen Buch, dem mosaischen Gesetz, Kaspar, Melchior, Balthasar.
Erste Szene:
Herodes: "König Herodes bin ich genannt, Fürsten, Grafen, Herzöge sind meine Untertanen, jedes Knäblein, das zwei Jahre alt ist, muß getötet werden. Der Kaspar soll hereintreten." Zweite Szene:
"König Kaspar bin ich genannt,
Ich komme aus dem Morgenland,
um das liebe Christkind zu besuchen.
Ich opfere ihm Geld, Weihrauch und Myrrhen,
Das sind unsere besten Gaben,
Die wir zu opfern haben." Dritte Szene: Melchior tritt hinzu, wiederholt Kaspars Worte.
Vierte Szene: Balthasar tritt hinzu, wiederholt ebenfalls Kaspars Worte.
Fünfte Szene: Die drei zusammen.
"Diesen Stern haben wir im Morgenland gesehen und wissen nicht, wo der neugeborene König der Juden geboren ist. Deshalb müssen wir einen Schriftgelehrten haben."
Herodes: "Soll hereintreten!"
Sechste Szene:
Der Schriftgelehrte: "Großer allmächtiger Bodeldi, was ist dein Begehr?
Herodes: "Schlag dein Buch linker Hand am Eck auf!"
Der Schriftgelehrte: "Da ist linker Hand am Eck, und da ist nochmal linker Hand am Eck. Biwilidei, grawelidei. Nu, nu, schau, Bethlehem ist ein kleines Städtchen, worin 5000 Juden wohnen und wo der Messias geboren ist."
Die drei Weisen singen das folgende Lied:
1. Inmitten der Nacht
Hirten erwacht;
Von oben er klinget,
Und Gloria singet
Die englische Schar,
Ja, ja geboren Gott war!
2. Die Hirten im Feld
Verließen ihr Zelt.
Sie gingen mit Eilen, ja ohne Verweilen
Dem Krippelein zue,
Der Hirt und der Bue.
3. Jetzt setzen wir uns ins Gras
Und spielen auf der Laute was,
Und spielen aus der Tasche heraus
Dem lieben Schäflein zum Schmaus.
Die Mutter hat kein Pfännlein zum Kochen,
Dem Kindlein kein Mehl und auch kein Salz.
Ja,ja, kein Butter und kein Schmalz. Schlußszene: Die Künstler gehen mit Körblein und Säcklein herum und empfangen kleine Gaben an Lebensmitteln.
Referenzen
Friedrich Kober: Sitte und Brauch im volksleben des Landkreises Bühl. In: Die Ortenau. Veöffentlichungen des Historischen vereins für Mittelbaden 44/1964. S. 200-212.