Dreschersitten
Turnus
jährlich
Festausübung
aktuell
Geografie
Ort
Kreis
Region
Staat
Beschreibung
Wer beim letzten Ausdreschen den letzten Flegelschlag tut, heiß in der Tuttlinger Gegend "Butz". Er muß seinen Mitdreschern einen Schoppen Branntwein bezahlen. Nach dem württembergischen Hofkalender von 1790 und Reiman 326 ist das Dreschflegelhängen ein fetter Schmaus, den sich nach alter Sitte der schwäbisch Bauer gestattet. Beim letzten Ausdrosch lädt der Bauer die Drescher ein zur Flegel- oder Pflegelhenket. Diese bedanken sich in einer herkömmlichen Formel und wollen, weil es so sein muß, kommen. Nun beginnen sie das letzte Stroh mit einem freudigen Pflegeltakt abzuschlagen und hängen dann, nachdem sie in des Bauern Stube getreten sind, den Pflegel herum. Zuerst wird ein Humpen ausgetrunken, dann kommt Suppe, Schweines, Würste, Sauerkraut usw. Tanz und Musik bildet den zweiten Teil.
Schon zu Birlingers Zeiten wurde die Flegelhenket nicht mehr so üppig begangen.
Referenzen
Anton Birlinger: Aus Schwaben. Sitten und Rechtsbräuche. Wiesbaden 1874.