Fasnachtsumzug

In der Gegend von Stainz maskierten sich die Burschen am Fasnachtsdienstag nach dem Mittagessen und formierten sich zu einem Zug. An der Spitze marschierte ein Hauptmann in Uniform, mehrere Musikanten folgten, ferner "Zwergerln" mit hohen Spitzmützen aus Karton und Wergbärten, einige Paare in steirischer Tracht, Teufel mit Krampuslarve und Buckelkorb, Vertreter des heimischen Gewerbes und so fort. Die frappierendste Gruppe bildeten die so genannten "Laschi-Kunden", deren Rock und Hosen mit Kukuruzblättern (Kukuruz = Mais) dicht benäht waren. Auf diese Weise finden wird die "Maisflitschen" der Tiroler Fasnacht, den Schmuck der Imster Laggschellers, in der Steiermark wieder.
Einer der Laschi-Kunden war besonders wild maskiert und trug Ochsenhörner als zusätzlichen Kopfputz. Er wird als das Abbild des düsteren, grimmigen Winters interpretiert. Er war begleitet von einem Mann in verheißungsvollem Grün, in Reisig und Baumflechten.
Nach dem Umzug ging man in die Häuser, wo die Masken mit Krapfen bewirtet wurden.

"Kunden" nannte man früher die wandernden Handwerksburschen, daher wiesen sich auch die Kukuruzmänner, um ihrem Namen gerecht zu werden, durch ein Gerät oder ein Produkt, das sie mit sich trugen, als Vertreter eines bestimmten Handwerks aus.