Fastnacht

Bühl

Rastatt

Baden-Württemberg

Deutschland - Germany

Dieses Jahr

08.02.2024 (Donnerstag vor der Fastnacht = Weiberfastnacht)

Nächstes Jahr

04.03.2025 (Fastnachtsdienstag)

Turnus

jährlich

Festausübung

N
aktuell

Geografie

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von maps.google.de zu laden.

Inhalt laden

Ort

Bühl

Kreis

Rastatt

Region

Baden-Württemberg

Staat

Deutschland - Germany

Beschreibung

Die Bühler feiern alljährlich sehr eifrig die Fastnachstage mit "Kappesitzungen", Bällen, Umzügen, Besetzung des Rathauses durch die Narren und dem Aufhängen von Wäsche zwischen den Häusern. Organisatoren sind neben den Fastnachtsvereinen "Allda Kappelwindeck" und "Narrhalla" die "Bühler Hexen". Die "Bühler Hexen" entstanden in den 50er Jahren. Um 1953/54 schnitzte sich der Holzbildhauerlehrling Friedel Nesselhauf eine hölzerne Hexenmaske. Als Hexe verkleidet nahm er mit dieser Maske am Bühler Fastnachtsumzug teil. Die Hexenfigur gefiel dem Elferratsmitglied Franz-Josef Müller so gut, daß er die Initiative ergriff, um in Bühl eine Hexengruppe ins Leben zu rufen. 1975 wurde aus der losen Fastnachtsvereinigung die ins Vereinsregister eingetragene "Hexenzunft Bühler Hexen". Seit einigen Jahren haben die Hexen Zuwachs bekommen; in den Reigen der weiblichen Hexen wurde der männliche Windeck-Scheme aufgenommen. Die Narrenfigur wurde nach einem Relief, das am Erker des "Badischen Hofs" angebracht ist, geschaffen. 1974 wurde in Bühl eine zweite Hexengruppe gegründet. Zu den inzwischen vergessenen Fastnachtsbräuchen gehörte bis in die sechziger Jahre das Schnurren (lat. scurrare = possenreißen). Das Schnurren war ausschließlich Angelegenheit der Frauen und Mädchen. Der Brauch selbst war nur im südwestdeutschen Raum zu finden und ist heute in Bühl ausgestorben. Bei der Verkleidung spielte die Garderobe aus Großmutters Zeiten die Hauptrolle. Die "Wibslit" verbargen ihr Gesicht unter einer Maske und zogen von Gasthaus zu Gasthaus. Dort setzten sich dann zu den Männern und schnurrten ihnen mit verstellter Stimme alle (un)möglichen Dinge und Tatsachen ins Ohr, die sich die Schnurrantinnen auf verschiedenen Umwegen und mit weiblicher List verschafft hatten. Die "Beschnurrten" mußten sich oft die intimsten Wahrheiten und Dummheiten ihres Privatlebens unter die Nase reiben lassen. Eine Schnurrantin hatte immer Schnaps, Schnupftabak, Zwiebeln und Knoblauch (zum "Scharfmachen" der Männer) in ihrem Täschchen. Es soll auch vorgekommen sein, daß das "durchschlagende" Darmol (Abführmittel mit schokoladenähnlichem Aussehen) als Schokolade angeboten wurde.

Referenzen

Stadt Bühl, Postfach 1665, 77806 Bühl/Baden. Abteilung Stadtgeschichtliches Institut, Schloß Waldsteg/Neusatz, Otto-Stemmler-Str. 6. A. Heunisch: Beschreibung des Großherzogthums Baden, Stuttgart 1