Fastnacht
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Beschreibung
Schon in aller Früh versammelt sich die bald erwachsene männliche Jugend. Sie ist selbstverständlich maskiert. Zwei von ihnen sich die "Wetschi", die Alten. Der eine davon , der Wetscho, steckt in schlechten Kleidern, hat das Gesicht rußig, ist voller Stroh am Rücken und hat Schellen anhängen. Der andere stellt ein altes Weib, die Wetscha, dar und trägt einen Stecken sowie eine Schweinsblase. Im Tal gilt es als große Ehre, einmal im Leben Wetschi gewesen zu sein. Auch einen Eierträger gibt es unter der Burschenschar. Um acht Uhr schon geht der Zug los. Mitgenommenes Sägemehl wird überall ausgestreut. Die Alte bearbeitet ihren Alten mit dem Besen. In jedem Weiler wurde beim Brunnen oder beim Wirt inzwischen schon ein "Plentnturtn" (tortenähnliches Polentagericht) hergerichtet. Sobald der Zug hält, macht der Alte alle Frauen und die Alte alle Männer rußig. Dann tanzen die Wetschi miteinander einen ganz wilden Zweischritt, bis der Alte tot umfällt. Daraufhin jammert die Alte ganz herzzerbrechend. Das hindert sie aber nicht, die Taschen des Toten zu durchsuchen. Dabei findet sie einen Zettel mit dem Erbvermächtnis. Dieses wird nun verlesen. In der Form eines heiteren Rügegerichts kommen so alle pikanten und humorvollen Vorfälle des alten Jahres zutage. Der Jammer der Alten um ihren Mann ist so groß, dass sie versucht, dem Wetscho durch den Holzschuh neues Leben einzuhauchen. Plötzlich springt der wieder auf und beide setzen ihren ungestümen Tanz fort. Diesmal fällt die Alte tot um. Bald ist aber auch sie wieder zum Leben erweckt und der Tanz geht zum dritten Mal los .Bald entsteht jedoch ein Streit und der Alte muss fliehen. Nur die Alte und die Maschgerer laufen dem Wetscho nach, die Zuschauer harren am Platz aus. der Lauf geht über Wiesen und Äcker. Schließlich sucht der Wetscho auf einem Baum Zuflucht. Die Wetscha ist aber bald bei ihm, worauf er zu Boden springt und zurückeilt. Der Eierträger hat inzwischen seine Pflicht erfüllt und überall Eier eingesammelt. Sie werden dem Pfarrer abgeliefert, der für den Eierträger und die beiden Wetschi eine heilige Messe liest. um sieben Uhr abends findet sich das ganze Dorf zum Tanz ein.
Sobald es dunkel ist, zünden die Schulkinder - in jedem Weiler des Fersentales für sich - einen mächtigen Haufen aus Stroh, Laub und Reisig an. Das Stroh wurde am Nachmittag zusammengebettelt. Während der "Fascheng" (Strohhaufen) brennt, lärmen die Kinder mit Schellen, Sensen und anderen hierfür geeigneten Gegenständen. Dazu schreien sie wie närrisch, solange das Feuer brennt.
Referenzen
Friedrich Haider: Tiroler Volksbrauch im Jahreslauf, Innsbruck/Wien/München 1968, S. 267f.

