Fastnacht / Damischen Montag
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Beschreibung
In der Gegend von Murau läuft, lärmt und tanzt man am Damischen Montag von Morgengrauen bis in die Abendstunden. Jedes Jahr in einem anderen Ort geht das Faschingsrennen mit Peitschenknallen, Geläut und Lärm über Hänge, Felder, verschneite oder vereiste Wege, von Bauernhof zu Bauernhof, wo die Faschingrenner nach einem komplizierten und sehr kunstvollen Ritual ein "Kranzl" läuten und tanzen. Wofür sie bewirtet und beschenkt werden. Vor allem mit Hafer und Eiern, so daß nicht von ungefähr eigene Eierträger dabei sind. Für gewöhnlich gehören etwa vierzig verschiedene Masken, darunter eine Vogelmaske im Federkleid und mit Habichskopf, der "Hühnergreifer", eines "Wegauskehrers, der einen Besen in der Hand hält, etwa ein Dutzend "Schellfaschinge" und einige "Glockenfaschinge". Die Schellfaschinge sind muntere Leute, sie tragen ein weißes Hemd, über der Schulter ein Trachtentuch, auf dem Kopf einen bunten, hohen Spitzhut und in der Hand einen langen Bänderstab. Um die Hüfte baumelt das obligate Glockengehänge. Besonders fallen sie durch ihre kurzen Lederhosen auf, unter denen die langen weißen Unterhosen hervorschauen. Dazu kommen grüne Stutzen und feste Schuhe. Die Glockenfaschinge begnügen sich statt des Spitzhutes mit einem kunstblumengeschmückten Steirerhütl. Damit für die Schellenfaschinge das Rennen nicht zu leicht oder gar zu fad wird, spannt man ihnen ein Seil über den Weg, über das sie springen müssen. Außerdem rennt ein "Schottenklaner" mit, der die Aufgabe hat, fürwitzigen Gaffern, vor allem Kindern, Farbe ins Gesicht zu spritzen oder zu streichen. Auch ein Pferd als Attrappe ist dabei, ein Schmied sowie ein Roßhändler und ein Schinder. Begleitet von einem saftigen Dialog können die Zuschauer eine Vorstellung erleben, deren Motive im Volksbrauch immer wiederkehren. Zum Gaudium aller soll das Roß immer wieder beschlagen und verkauft werden, eine lahme Mähre, die kaum, daß sie einen Käufer gefunden hat, zusammenbricht. Drastisch und derb ist auch die Zangengeburtszene, die man gern zum Abschluß der "Schinderhochzeit" in einem Gasthaus zum besten gibt.
Referenzen
Paul Kaufmann: Brauchtum in Österreich. Fest, Sitten, Glaube. Wien und Hamburg 1982. S. 101.

