Fastnacht / Fasnet

Deißlingen

Rottweil

Baden-Württemberg

Deutschland - Germany

Dieses Jahr

08.02.2024 (Donnerstag vor der Fastnacht = Weiberfastnacht), 11.02.2024 (Fastnachtssonntag = Quinquagesima / Estomihi), 12.02.2024 (Fastnachtsmontag = Rosenmontag), 13.02.2024 (Fastnachtsdienstag)

Nächstes Jahr

27.02.2025 (Donnerstag vor der Fastnacht = Weiberfastnacht), 02.03.2025 (Fastnachtssonntag = Quinquagesima / Estomihi), 03.03.2025 (Fastnachtsmontag = Rosenmontag), 04.03.2025 (Fastnachtsdienstag)

Turnus

jährlich

Festausübung

N
aktuell

Geografie

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Ort

Deißlingen

Kreis

Rottweil

Region

Baden-Württemberg

Staat

Deutschland - Germany

Beschreibung

Fasnet gab es schon immer in Deißlingen, allerdings früher in anderer Form. Die Kinder gingen zwischen dem "Schmotzigen Donnerstag" und Fasnetsdienstag verkleidet auf die Straße. Es gab früher schon Hausbälle, Maskenbälle mit Prämierung in den Gasthäusern. Seit Gründung der Narrenzunft 1924 wurde die Fasnet organisiert. Es gab immer am Fasnetsdienstag einen Umzug mit Glossierung des Ortsgeschehens. Die Kinder verkleideten sich als Hexen oder sonstige Figuren. Es waren auch einige Schellnarren nach Rottweiler Muster dabei. Ein zugezogener Narrenfreund aus Bonndorf brachte das Hemdglonkern mit und führte es in Deißlingen ein. Seit jener Zeit (1929) wird in Deißlingen am Schmotzigen Donnerstag ein Hemdglonkerumzug mit Laternen bei Anbruch der Dunkelheit mit anschließendem Hemdglonkerball in der Festhalle (früher Gasthaus zum Ochsen und Hohenzollern) durchgeführt. Seit 1962 hat der Deißlinger Künstler Romuald Hengstler eine eigene Narrenfigur - den Hageverwürger - geschaffen. Seither ist die Fastnacht doch ziemlich organisiert worden. Die Hageverwürger nehmen auch an auswärtigen Narrentreffen teil. In Deißlingen findet immer noch am Fasnetdienstag ein Umzug statt. War es früher eine spontane Verkleidung und Glossierung des Ortsgeschehens, so hat dies heute leider durch die Vereinheitlichung der Narrenfigur das Ursprüngliche verloren. Das Narrenkleid des Hagenverwürgers entstand 1962 nach dem Entwurf von Romuald Hengstler und Albert Haller und besteht aus einem blauen Hemd, weißer Hose und roten Kniestrümpfen und schwarzen Schuhen. Die handgeschnitzte Holzmaske ist einheimischen Originalen nachgebildet, sie ist ein Teil des Kopfstückes, das echte Hörner krönt. Das Hauptstück des Kleides besteht aus einem vorn und hinten nach unten spitz auslaufenden Rinderfell, das mit zahlreichen Narrenschellen besetzt ist. Eine Kette verbindet die vorderen Teile des Felles. Als Erinnerung an die Würger dieses edlen Tieres baumelt ein Strick. Bunte Taschentücher, gleichfalls an der Kette befestigt, erinnern an die traurige Begebenheit. Nasenringe aus Brezelteig verteilen die mit weißen Handschuhen angetanen Narren aus dem Korb, und das bunte Narrenbuch wird gern beim Aufsagen der unterm Jahr passierenden Narrenstückle zu Hilfe genommen. Nachdem jahrelang der alte Jägermarsch als Narrenmarsch gespielt wurde, komponierte im Jahre 1954 das heutige Ehrenmitglied Otto Sauter den jetzigen Deißlinger Narrenmarsch, der von Romuald Hengstler 1969 mit einem Text unterlegt wurde, in dem es lautet: "As greeschde Fäscht im Johr, des fiered miar mit Hoarn". Der Narrenruf lautet: "Hage - Muh". Die zweite Narrenfigur "Hoarn" ist als Leitfigur für die Deißlinger Hagen gedacht. Die Farben Rot, Blau und Weiß dominieren. Über dem weißen Hemd mit weißen Handschuhen wird eine festliche rote Weste getragen, welche nur im oberen Teil zugeknüpft ist. Die Kniestrümpfe bringen das Rot in den unteren Teil der Figur. Kopfbedeckung und bauschige Kniebundhose sind aus leuchtend blauem Stoff. Über der Weste wird ein Kalbsfell mit dem Leder nach außen und dem Fell nach innen getragen. Im Brustbereich ist der Lederumhang stark ausgeschnitten und endet hinten in einem Schwanz. Ledergamaschen mit dem Fell ebenfalls nach innen werden offen gebunden. Die dunkel gefärbte Holzmaske als Glattlarve wird mit kleinen Hornteilen als Markierung des Gesichtsausdrucks überspannt. Als Krönung trägt die Figur eine Schappel aus einem Kranz von Hörnern, welche nach außen offen sind. In jedem dieser Hörner sind als Fruchtbarkeitssymbol zwei kleine Glöckchen an Lederriemen befestigt. Der Futterkorb des Hagenfutterers, als Behältnis für Gaben während des Umzugs wird danach als Betonung der Kopfpartie und der Gesamtfigur in einer zum hinteren Fell des Umhangs befindlichen Kapuze eingespannt. Eine Schürze aus losen Kalbsseilen umspielt die Beine. An der Hand dient ein an der Rinde beschnitzter Haselnußstock als Führunsstange, welche am unteren Ende gepolstert und mit Leder überzogen ist. Zum Narrenkleid gehören schwarze Halbschuhe.